„Berufswunsch: Krankenpfleger“

Bundesfreiwilligendienst im St. Marienkrankenhaus

Ehab Alhlabi geht in seiner Arbeit im St. Marienkrankenhaus in Ludwigshafen auf. Der 26-Jährige leistet zurzeit seinen Bundesfreiwilligendienst - einer von rund 80 Männer und Frauen in Einrichtungen um Bistum Speyer. Wer es ebenfalls ausprobieren möchte, ist willkommen. 

Bundesfreiwilligendienst im Krankenhaus

Ehab Alhlabi liebt die Arbeit mit Menschen. „Es macht mir so viel Spaß“, sagt der fröhliche junge Mann. Sein Berufsziel: Krankenpfleger. Der Bundesfreiwilligendienst im St. Marienkrankenhaus in Ludwigshafen bietet dem 26-jährigen Syrer die Chance, die Zeit bis zum Ausbildungsstart sinnvoll zu überbrücken.

Der Syrer ist einer von 80 Männern und Frauen,  die in verschiedenen Einrichtungen im Bistum Speyer ihren Bundesfreiwilligendienst leisten, betreut vom Caritasverband für die Diözese Speyer. Für Ehab Ahlabi ist der Dienst eine wertvolle Zeit, die ihm sehr viel bringt. Wer es selbst einmal ausprobieren möchte, kann sich gerne beraten lassen. Viele Einrichtungen im Bistum Speyer bieten Stellen im Bundesfreiwilligendienst an und freuen sich über Bewerbungen.

Die Arbeit im Krankenhaus macht für Ehab Alhlabi Sinn. Er eignet sich Handgriffe für seine spätere Tätigkeit an und vergrößert seinen deutschen Wortschatz. Und hier kann er Menschen helfen, ihnen Gutes tun. Eingesetzt ist er auf der chirurgischen Station. Er schaut Ärzten, Krankenschwestern und -pflegern über die Schulter, um von ihnen zu lernen. Er unterstützt seine Kollegen, misst Temperatur, Blutdruck und Blutzucker, teil Essen aus und räumt anschließend wieder auf. Er wäscht Patienten und hilft ihnen, wenn sie zum Beispiel ins Bad wollen.

Ausbildung in der Krankenpflege als Ziel

Vor drei Jahren musste Ehab Alhlabi vor dem Krieg in seinem Heimatland flüchten. Seit zwei Jahren verfolgt er sein Ziel, Krankenpfleger zu werden. Damals absolvierte er ein Praktikum im Ludwigshafener Krankenhaus „Zum Guten Hirten“. Anschließend nahm er an einem Programm im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses teil, das Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern für einen Pflegeberuf qualifiziert. Die Teilnehmer arbeiteten auf verschiedenen Stationen. Durch Kooperationspartner erhielten sie theoretischen Unterricht und einen berufsbezogenen Sprachkurs. Das war Ehab Alhlabi nicht genug: Er absolvierte weitere Praktika im Krankenhaus „Zum Guten Hirten“ und im Klinikum Ludwigshafen, denn er hat ein klares Ziel vor Augen: „Mein Traum ist es, auf einer Intensivstation zu arbeiten.“ Ihn reizen die Verantwortung und die Aufgabe, schwer kranken Menschen zu helfen.

Den Bundesfreiwilligendienst nutzt er als Vorbereitung für seinen weiteren Weg. Im September beginnt er eine einjährige Ausbildung zum Krankenpflegehelfer an der Pflegeschule des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus. Sie ist Voraussetzung für die drei Jahre dauernde Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, weil Alhlabi in Deutschland lediglich ein Hauptschulabschluss anerkannt wurde. In Syrien hatte der Sohn eines Geschäftsmannes die Schule zwölf Jahre lang besucht.

Im Team auf der Station fühlt er sich sehr wohl. Aber es gebe auch schwierige Situationen, räumt er ein. Nicht alle Patienten seien freundlich und geduldig. Er hat den Anspruch, sich auch ihnen gegenüber korrekt zu verhalten. Das hat für ihn einen wichtigen Grund: „Ich will Vertrauen und Nähe aufbauen, um besser helfen zu können.“ Beim Bundesfreiwilligendienst lerne er täglich auch mit schwierigen Patienten richtig umzugehen. „Und wenn ein Patient freundlich ist, bin ich noch freundlicher“, sagt er und lacht. Er komme schnell mit Menschen in Kontakt, meint der 26-Jährige. Seine offene Art lässt daran keinen Zweifel.

Den Bundesfreiwilligendienst empfiehlt er auch anderen. Er sei erst seit zwei Monaten dabei, „aber ich habe schon so viel gelernt“, freut sich Ehab Alhlabi. Damit meint er nicht nur die Medizin und den Patientenumgang. Er kann hier auch seine Deutschkenntnisse vertiefen. „Ich will die Sprache richtig lernen.“ Auch Landeskunde erhält er gratis obendrauf. Die Patienten kommen nicht nur mit ihren Beschwerden, sondern bringen auch ihre Lebensgeschichten mit ins Krankenzimmer und erzählen über sich – und das nicht nur auf Hochdeutsch. Vor einem Jahr, gesteht er, habe er sich mit der Mannheimer und der Pfälzer Mundart sehr schwer getan. „Jetzt bin ich besser, jetzt verstehe ich die Dialekte“, sagt er stolz.

Bundesfreiwilligendienst mit dem Caritasverband  für die Diözese Speyer e.V.

  • Freiwilligendienste sollen eine Zeit der Orientierung sein.
  • Sie geben die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, soziale Berufsfelder kennen zu lernen und vor allem Gutes zu tun.
  • Der Kontakt zu hilfsbedürftigen Menschen und die Anerkennung und der Dank, den man für seine Hilfe erhält, sind unbezahlbare Erfahrungen im Freiwilligendienst.
  • Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist eine gesetzlich geregelte Form sozialen Engagements.  Im Gegensatz zum freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) ist der BFD altersoffen. Ansonsten gibt es für die Freiwilligen keine Unterschiede zwischen den beiden Diensten.
  • Der Caritasverband für die Diözese Speyer e.V. betreut im Jahr etwa 80 Freiwillige im BFD in verschiedenen Einrichtungen im Bistum Speyer.

Eckdaten zum BFD

  • Einrichtungen: Krankenhäuser, Altenheime, integrative Kitas, Werkstätten, Wohnheime und Förderzentren für beeinträchtigte Menschen, Wohnungslosenhilfe, Beratungszentren und vieles mehr
  • Einsatzbereiche: Pflege, Betreuung, Verwaltung, Haustechnik, Fahrdienste, gärtnerische Tätigkeiten, …
  • Taschengeld in Höhe von 500 Euro (in Vollzeit)
  • Dienstzeit 6 bis 18 Monaten, Voll- oder Teilzeit
  • Beginn jederzeit möglich
  • Sozialversicherung (Renten-/Unfall-/Pflege-/Krankenversicherung)
  • Begleitende Bildungsseminare
  • ab 15 Jahren bis ins Rentenalter

Nähere Informationen zum BFD sind auf der Internetseite des Caritasverbands zu finden: https://www.caritas-speyer.de/jobs-und-bildung/freiwilligendienste/bfd

Kontaktdaten

  • @: bfd@caritas-speyer.de
  • Tel.: 06232 / 209 -240/-167/-151/-168/-204.

Bundesfreiwilligendienst im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus

Wir bieten Einsatzsstellen für Bundesfreiwilligendienst an verschiedenen Stellen im St. Marienkrankenhaus und im St. Annastiftskrankenhaus an. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Eine Online-Bewerbung an personalmanagement@no-spamst-marienkrankenhaus.de als PDF-Datei ist durchaus erwünscht.

Ihre Bewerbung sollte beinhalten

  • persönliches Bewerbungsschreiben
  • Lebenslauf
  • Zeugnisse
  • Bescheinigungen über Praktika
  • bei ausländischen Bewerbern: Bescheinigung über Aufenthalts- bzw. Arbeitserlaubnis
  • Bescheinigung über Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft

Nach einem positiven Bewerbungsgespräch im Pflegemanagement vereinbaren Sie einen Termin für einen Hospitationstag. Sie begleiten einen Tag Mitarbeitende bei ihrer Arbeit und können so abschätzen, ob Sie in Zukunft diese Tätigkeiten mit fachlicher Anleitung und Unterstützung selbst ausüben könnten. Nach erfolgreicher Hospitation können Ihnen die Verantwortlichen in der Pflege einen BFD-Platz in unserem Haus zusichern.

Ihre Bewerbungsdaten werden danach an den Caritasverband für die Diözese Speyer e.V., Referat für Freiwilligendienste weitergeleitet. Zeitgleich muss von Ihnen ein Bewerbungsbogen mit kurzem Lebenslauf beim Caritasverband für die Diözese Speyer e.V. eingereicht werden.


Text und Bild: Yvette Wagner im Auftrag des Caritasverband für die Diözese Speyer

 

Junger Mann leistet seinen Bundesfreiwilligendienst im St. Marienkrankenhaus Ludwigshafen