Ambulantes Schmerzprojekt PAIN2020

Die Schmerzklinik des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses konnte dem bundesweiten Forschungsprojekt PAIN2020 (Patientenorientiert. Abgestuft. Interdisziplinär. Netzwerk) beitreten, bei dem der multimodale Therapieansatz jetzt auch im ambulanten Bereich zum Einsatz kommt.

Ziel dieses Projekt ist es, durch eine interdisziplinäre Diagnostik und neue ambulante Behandlungsmodule der Chronifizierung von Schmerzen vorzubeugen. Dieses Programm wurde durch die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. entwickelt und wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) finanziell gefördert. Es ist inzwischen für Versicherte aller gesetzlichen Krankenkassen zugänglich.

Das Projekt richtet sich an Menschen, die bereits längere Zeit Schmerzen haben und ein Risiko für eine Chronifizierung aufweisen. Ein Risiko für eine Chronifizierung von Schmerzen besteht, wenn diese beispielsweise länger als sechs Wochen andauern oder immer wieder zurückkehren, obwohl der Patient in fachspezifischer Behandlung ist. Auch wenn die Lebensqualität durch den anhaltenden Schmerz beeinträchtigt ist oder aufgrund der Schmerzen schon eine Arbeitsunfähigkeit besteht, kann es sich um eine beginnende Chronifizierung  handeln. Neben dem Dauerschmerz können dann beispielsweise Depressionen, Angst- und Schlafstörungen oder Konzentrationsschwierigkeiten auftreten. PAIN2020 setzt früher an und ermöglicht eine individuelle Diagnostik und Therapieempfehlung für Risikopatienten noch vor einem chronischen Verlauf.

Das Forschungsprojekt erprobt, was der Chronifizierung am besten entgegenwirkt. Und das kann dann spätestens im Jahr 2022 allen Patienten zu Gute kommen, wenn die Behandlungsansätze von PAIN2020 in die Regelversorgung übernommen werden.

Am Anfang der Behandlung steht ein Assessment. Der Patient wird umfassend von je einem Arzt, Psychologen und Physiotherapeuten untersucht, die im Anschluss eine gemeinsame Besprechung zur Diagnose und Empfehlung abhalten. Das Team informiert und berät den Patienten ebenfalls gemeinsam, welche Therapie ambulant, stationär oder in einer Tagesklinik für ihn angemessen ist.


Bei Interesse können Sie sich über die Sonderhotline der Projektbetreuerin  melden (Telefonnummer 0621 5501 2842). Es werden dann die Voraussetzung für eine Teilnahme an PAIN2020 geprüft und besprochen.