Klinisches Ethikkomitee

Die Hauptaufgabe des klinischen Ethikkomitees (KEK) unter der Leitung von Dr. med. Ariane Zinke, M.A., Chefärztin der Klinik für Geriatrie und Innere Medizin und Medizinethikerin, ist die ethische Fallberatung zur Lösung von moralischen Konflikten bei der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten im Krankenhaus und im Hospiz Elias. Hierfür haben sich sechs Mitglieder des KEKs zu zertifizierten Ethikberaterinnen und -beratern ausbilden lassen.

Die Mitglieder des KEKs gehören verschiedenen Berufsgruppen an, die in ihrem jeweiligen Tätigkeitsbereich einen besonderen Bezug zu ethischen Fragen der Patientenversorgung haben.

Das KEK ist unabhängig, stellt ein Forum für Auseinandersetzungen mit ethischen Fragen des klinischen Alltags dar und bietet die Chance, interdisziplinär und systematisch anstehende oder bereits getroffene Entscheidungen in den Bereichen Medizin, Pflege, Organisation und Ökonomie ethisch zu reflektieren, aufzuarbeiten und daraus Leitlinien für die Zukunft zu entwickeln.

Eine ethische Fallberatung wird von Mitgliedern des KEKs vor Ort im St. Marienkrankenhaus oder im Hospiz Elias durchgeführt. Die ethische Fallberatung dient der Beratung in einem aktuellen personenbezogenen Fall. Teilnehmen können Vertretende des Behandlungsteams (Ärztinnen/Ärzte, Pflegende oder Therapeutinnen/Therapeuten), gesetzliche Betreuer/-innen, Bevollmächtigte, An- und Zugehörige der Patientin/des Patienten und natürlich der Patient/die Patientin selbst. Die Zusammensetzung variiert von Fall zu Fall.

Die Ethikberaterinnen und -berater erarbeiten im Gespräch mit den Teilnehmenden eine Lösung des moralischen Konflikts und sprechen eine Empfehlung für das weitere Vorgehen aus. Die endgültige Entscheidung und Verantwortung für das therapeutische Vorgehen verbleibt bei den behandelnden Ärzten und Ärztinnen, dem Patienten oder der Patientin sowie ihren gesetzlichen Vertretern und Vertreterinnen.

Neben ethischen Fallberatungen sind retrospektive Fallbesprechungen nach Abschluss einer Behandlung möglich. Das KEK dient nicht der Lösung von interkollegialen Problemen oder Beschwerden von Patientinnen oder Patienten.

Die Ethikberater und Beraterinnen sind neutral. Richtschnur des Beratungsgeschehens sind Leitlinien ethischer Reflexion im Gesundheitswesen, die auf folgenden ethischen Prinzipien basieren:

  • Achtung der Menschenwürde
  • Patientenautonomie
  • Fürsorgepflicht
  • Nichtschaden bzw. Schadenabwendung
  • Gerechtigkeit und Fairness

Wir möchten alle Beteiligten ermutigen, die Möglichkeiten des KEKs im Falle eines moralischen Konflikts wahrzunehmen!