Unser Pflegeverständnis

Unser Pflegeverständnis in der Erwachsenenpflege

Was verstehen wir unter dem Pflege- und Behandlungsbedarf der Menschen, die zu uns kommen?

  • In erster Linie verstehen wir darunter das Arbeiten für den Menschen und mit dem Menschen, um diesen zu unterstützen, bei Krankheit zu pflegen und dessen Gesundheit zu fördern.
  • Wir begleiten den Menschen, der zu uns kommt, in seinem Prozess zwischen Krankheit und Gesundheit und fördern bewusst seine Fähigkeiten und Ressourcen. Wir setzen bei unserer Pflege auf Wohlbefinden, Freude und Lebensqualität, um Motivation und Eigenaktivität des Menschen zu fördern. Um dies gewährleisten zu können, arbeiten wir im Rahmen der Bereichspflege, um eine ganzheitliche Versorgung bieten zu können. Dies bedeutet, dass eine Pflegeperson für eine bestimmte Anzahl Patienten zuständig ist und dies im Rahmen ihrer Arbeitstage so bleibt.
  • Unter dem Pflege- und Behandlungsbedarf verstehen wir auch die Beratung und Anleitung der Menschen, die zu uns kommen sowie ihrer Angehörigen, um ihnen auch nach dem Krankenhausaufenthalt eine adäquate Auseinandersetzung mit der aktuellen Lebenssituation, sowie dem Gesundheits- und Krankheitsprozess, zu ermöglichen.
  • Wir orientieren uns am Pflegeprozess, um den Pflege- und Behandlungsbedarf einzuschätzen und die dafür notwendige Pflege zu planen. Dieser Prozess wird als Kreislauf verstanden.
    - Informationssammlung
    - Erkennen von Problemen
    - Festlegen der Pflegeziele
    - Planung der Pflegemaßnahmen
    - Durchführung der Pflege
    - Beurteilung der Wirkung der Pflege auf den Patienten (Evaluation)

Welche Fähigkeit benötigen wir für unsere Pflege- und Beziehungsarbeit?

  • Wir wollen uns in unserer Arbeit vom christlichen Grundsatz der Nächstenliebe leiten lassen. Das bildet die Basis, die es uns ermöglicht, allen Menschen, die zu uns kommen, in allen Lebenslagen, mit all Ihren Eigenheiten, mit derselben Wertschätzung zu begegnen und Ihre Begleitung und pflegerische Versorgung zu gewährleisten.
  • Wir, als Mitarbeiter, benötigen die Fähigkeit und den Willen zur kollegialen Zusammenarbeit. Daraus fließen auch der Wille und die Befähigung zu gegenseitiger Wertschätzung, Respekt, Verständnis, Toleranz und die Bereitschaft sich gegenseitig zu helfen. Das ist somit die Grundlage für eine gute, erfolgreiche Zusammenarbeit und eine menschliche wie fachliche Pflege- und Beziehungsarbeit zum Wohle der Menschen, die zu uns kommen.

Wie sichern wir die Qualität unseres Handelns?

  • Wir halten unsere Pflegequalität stets auf höchstem Niveau und sichern diese durch regelmäßige Checks und Audits im Rahmen unseres Pflegequalitätszirkels und durch unsere Pflegeexperten. Die Evaluation der Prozesse und Abläufe sowie die Kontrolle der Pflegedokumentation sind Beispiele hierfür.
  • Wir haben in unserem Haus Expertenstandards der Pflege (DNQP) implementiert und richten auch unsere eigenen, hausinternen Standards nach diesen aus. Wir aktualisieren und evaluieren immer, wissenschaftlich fundiert, unsere Abläufe in der Pflege.
  • Anhand verschiedener Leistungsindikatoren messen und vergleichen wir unsere Qualität intern und extern, sodass wir immer zielorientiert, fokussiert und bedarfsgerecht an unserer Pflegequalität arbeiten.

Unser Pflegeverständnis in der Kinderklinik

Kinder sind was ganz Besonderes und benötigen in jeder Lebenssituation und jeder Altersgruppe eine ganz speziell auf sie ausgerichtete Betreuung, Pflege, Unterstützung und Entwicklungschance. Dies gilt auch für ihre Eltern und Familien. Fragen, Anforderungen und Bedürfnisse verändern sich in den vielen ereignisreichen Jahren vom Frühgeborenen, Klein- und Schulkind zum Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Der Beginn der Kinderklinik liegt im Jahr 1912. Mit dem Engagement einer jungen Lehrerin und tatkräftig unterstützt von dominikanischen Ordensschwestern wurde ein Krankenhaus im St. Annastift aufgebaut. Seit vielen Jahren kümmern sich Gesundheits- und Kinderkrankenschwestern um die Bedürfnisse der kleinen und größeren Patienten. Nicht nur die Behandlung der Erkrankung, sondern die erforderliche Pflege, ausgerichtet an den Bedürfnissen des Kindes, steht dabei stets im Mittelpunkt. Besonders am Herzen liegt uns die Anleitung und Beratung der jungen Patienten und ihrer Eltern. Insbesondere bei chronisch kranken Kindern ist eine professionelle Begleitung vom stationären Aufenthalt über den Entlassprozess bis nach Hause eine interdisziplinäre Aufgabe, die wir gemeinsam gestalten.

Unser qualifiziertes Team von engagierten und professionellen Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen oder Pädiatrischen Pflegefachkräften arbeitet immer daran, sie vertrauensvoll und professionell zu begleiten, in dem wir unser Wissen stets erweitern und in die tägliche Arbeit einbringen.

Damit Kinder und Eltern eine Kontinuität im pflegerischen Ansprechpartner erleben, arbeiten wir im stationären Bereich im Bezugspflegesystem. Wir gestalten und evaluieren den Pflegeprozess, fühlen uns verantwortlich für die Umsetzung des Behandlungsprozesses und geben ihnen Informationen bis zu ihrer Entlassung.

Bei diesem Prozess orientieren wir uns an dem Modell der Gesundheitspflege nach Reinhard Lay. Das heißt: Unser Blick richtet sich darauf, die gesundheitsförderliche Entwicklung von Menschen zu erkennen, anzuregen und wirksam zu unterstützten.

Selbstverständlich ist uns dabei eine enge und kollegiale Zusammenarbeit mit allen im Prozess beteiligten Professionen wie Case Manager, Physiotherapeuten, Ärzten, Psychologen, Diabetesberater, Medizinischen Fachangestellten und anderen Berufsgruppen.

Im stationären Bereich sind wir Pflegekräfte rund um die Uhr bei "unserem Kind" und bei den Eltern. Diese sprechen uns auch an, wenn ein Thema sie beschäftigt. Wir Pflegenden bemühen uns, sie zu unterstützten, zu informieren und ihnen weiterzuhelfen. Für spezifische Fragen haben wir unsere Experten, die wir gerne kontaktieren.

Um die Zukunft zu gestalten, müssen wir Bedarfe erkennen und Visionen entwickeln. Wir arbeiten stets daran, entsprechende Beratungs-, Schulungs- und Begleitangebote zu überprüfen, optimieren oder neu zu etablieren. Das kleine Frühgeborene, der kranke Säugling, das akut kranke und ganz besonders das chronisch kranke Kind und seine Familie stehen bei uns im Mittelpunkt.

Unser Leitbild Für Mensch – Mit Menschen, welches vom christlichen Menschenbild geprägt ist, gibt uns wichtige Orientierung in unserem Handeln.

Wichtig ist uns in der Pflege in der Kinderklinik

  • Die vertrauensvolle, menschliche und respektvolle Beziehung zum Kind und seinen Erziehungsberechtigten
  • Eine kompetente Pflege, entsprechend der Lebensphase und dem individuellen Bedarf des Kindes
  • Die Pflege und Versorgung des Kindes unter Einbeziehung und Anleitung der Eltern kompetent und zielführend umzusetzen. 
  • Dass Patienten und Erziehungsberechtigte sich bei uns wertgeschätzt und begleitet fühlen.
  • Die verantwortliche und gute Zusammenarbeit aller Mitarbeitenden, indem die verschiedenen Kompetenzen gleichwertig eingebracht werden und alle zu einer positiven Atmosphäre beitragen.

Auch die Ausbildung in der Kinderkrankenpflege liegt uns sehr am Herzen, damit auch zukünftig kranke Kinder kompetent versorgt werden können. Die jungen Menschen sind unsere zukünftigen Kolleginnen und Kollegen. Eine konstruktive Lernatmosphäre, Förderung der Kompetenzen und gegenseitige Wertschätzung sind dabei unabkömmlich.

Um dies alles zu erreichen, handeln wir in diesem Sinn: „Leadership ist nicht, Leute dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie nicht wollen, sondern Leute dazu zu befähigen, Dinge zu leisten, von denen sie niemals glaubten, sie erreichen zu können.“ (Peter Drucker)
 


Unser Pflegeverständnis in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Das Wohl der Patientinnen und Patienten steht bei uns in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ludwigshafen im Mittelpunkt. Daher legen wir sehr viel Wert auf soziale Kompetenz und interdisziplinäre, wertschöpfende und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Das Team des Pflege- und Erziehungsdienstes trägt zur vielseitigen Struktur in unserer Klinik bei. Im pflegerischen, pädagogischen, anleitenden und coachenden Team, erfahren unsere Patienten eine wertschätzende und vielfältige Unterstützung.

Der Pflege- und Erziehungsdienst besteht aus den Berufsgruppen

  • Examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger / Gesundheits- und Krankenpflegerinnen
  • Examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger / Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen
  • Fachkrankenpflegekräften Psychiatrie
  • Staatlich anerkannte Erzieher / Erzieherinnen und Jugend- und Heimerzieher / Jugend- und Heimerzieherinnen
  • Erzieher /Erzieherinnen im Anerkennungsjahr
  • Kindheitspädagogen / Kindheitspädagoginnen (B.A.)
  • Heilerziehungspfleger*innen

Behandlungskonzept in unserer Kinder- und Jugendpsychiatrie

Der Schwerpunkt liegt darin, die Patienten und Patientinnen in ihrer Entwicklung zu fördern und zu unterstützen. Wir arbeiten ressourcenorientiert und nach dem Bezugspflegesystem.

  • Vorwiegend verhaltenstherapeutisch orientierte Pädagogik
  • Trauma-Pädagogische Elemente
  • Individuelle Beziehungs- und Gesprächsangebote
  • Organisation und Durchführung von Gruppenaktivitäten wie Ausflügen und pädagogischer Projektarbeit

Bedeutend hierbei ist ein strukturierter Tagesablauf, der den Kindern und Jugendlichen Orientierung gibt. Spezifische und individuelle Gruppenangebote zur Förderung von Kompetenzen und zur Erarbeitung von konstruktiven Konfliktlösestrategien ergänzen das Behandlungsspektrum. Wir arbeiten intensiv mit den Patienten in Kleingruppen und Einzelbetreuung, um einen professionellen Bindungs- und Beziehungsaufbau zu unterstützen. Ein, mit dem gesamten multiprofessionellen Team abgestimmter, Behandlungsplan trägt zur Genesung bei. Auch eine aktive Mitarbeit der Eltern und Erziehungsberechtigten ist Bestandteil unseres Behandlungskonzeptes. Für die Eltern finden Hospitationstage auf den Stationen statt. Bei Bedarf werden Eltern oder andere Bezugspersonen in pädagogischen Fragestellungen gecoacht.

Aufgaben des Pflege- und Erziehungsdienstes in unserer Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Verhaltensbeobachtung für diagnostische Zwecke
  • Erkennen und Fördern der individuellen Ressourcen 
  • Aufbau und Gestaltung eines pflegerischen-pädagogischen Beziehungs- und Behandlungsprozesses
  • Förderung und Gestaltung eines strukturierten, sowie Geborgenheit vermittelnden Milieus
  • Planung und Durchführung pädagogische Projektangebote
  • Förderung und Unterstützung bei der Freizeitgestaltung
  • Erstellung, Umsetzung und Evaluation von Pflege- und Erziehungsplanungen
  • Erstellung von Pflegeanamnesen mit pädagogischen Schwerpunkten
  • Beratung der Eltern zu pädagogischen Fragestellungen und Alltagsproblemen
  • Hausbesuche

Ein umfangreiches Fort- und Weiterbildungsprogramm fördert die Kompetenz und stärkt die Fachlichkeit aller Mitarbeitenden des Pflege- und Erziehungsdienstes.

Diese Angebote werden vom Pflege- und Erziehungsdienst durchgeführt
  • Entspannungsgruppen
  • Soziales Kompetenztraining
  • Theaterpädagogische Gruppe
  • Kochgruppe unter Anleitung einer Ernährungsberaterin
  • Kletterprojekt
  • Kreativangebote
  • Bewegungsangebote
  • Gartenprojekt
  • Yogagruppe

Die Behandlungsprogramme mit Gruppen- und Einzeltherapien werden individuell auf die besonderen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt.

Kinderschutz

Den jungen Patienten und Patientinnen wird während der Behandlung ein Setting ermöglicht, in dem ihre Bedürfnisse erkannt und gezielt berücksichtigt werden. Hierbei steht der Kinderschutz im Vordergrund. Unsere Patienten erhalten einen Schutzraum, in dem sie sich sicher und angstfrei bewegen können.

Ziel

  • Unser Ziel ist, ein optimales Behandlungsergebnis zu erreichen und die Patienten und Patientinnen in ihrer Gesundung zu begleiten und zu stärken, eine Stabilisierung und angemessene Eigenständigkeit der Kinder und Jugendlichen zu fördern und eine Reintegration in die Familie und das soziale Umfeld zu ermöglichen.

Die Behandlungsplanung erfolgt interdisziplinär und in enger Abstimmung mit den anderen Berufsgruppen. Der Pflege- und Erziehungsdienst ist als größte Berufsgruppe maßgeblich an der Umsetzung der ärztlichen, therapeutischen, pflegerischen und pädagogischen Konzepte der Behandlung beteiligt. Gemeinsame Visiten, Fallbesprechungen und Supervision sind für uns selbstverständlich und unterstreichen den Teamgedanken in der Behandlung.