Zukunftsprojekt Mensch und Gesundheit

Erweiterungsbau am St. Marienkrankenhaus – Bau Parkhaus am St. Marienkrankenhaus

Im St. Marien- und St. Anastiftskrankenhaus laufen aktuell die Vorbereitungen für die nächste Baumaßnahme.

„Wir planen im Zuge nötiger Modernisierungsmaßnahmen ab 2020 den Bau eines neuen Bauteils direkt an das St. Marienkrankenhaus (Fläche Parkplatz P2). Zusätzlich ist zur Entlastung der Parksituation im Umfeld der Bau eines Parkhauses im Jahr 2019 an der Ecke Salzburger/Bozener Straße vorgeschaltet“, berichtet Marcus Wiechmann, Geschäftsführer der St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH (Träger der Klinik), im Rahmen eines Pressegesprächs. Der Neubau soll 2022 in Betrieb gehen. Abschluss des Projektes ist für 2023 geplant.

Hintergrund

„Das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus hat sich in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt und ist ein wichtiger Schwerpunktversorger für Ludwigshafen und die Region Vorderpfalz geworden“, schildert der Geschäftsführer. Vor allem die 1984 neu gebauten und mehrfach modernisierten Operationssäle, konnten den damit verbundenen gestiegenen Anforderungen nicht standhalten.

„Deshalb starteten bereits vor sieben Jahren zur Sanierung der OPs im St. Marienkrankenhaus die Vorgespräche mit dem Ministerium des Landes Rheinland-Pfalz“, berichtet Prokurist Jürgen Will, der das Gesamtprojekt zum Neubau verantwortet. Danach erfolgte der Aufruf zur Vorentwurfsplanung. Im Rahmen der Sitzungen mit Architekten und Fachplanern stellte sich allerdings heraus, dass die Modernisierung im „Altbestand“ von 1984 nicht möglich sei. Die benötigte Technik konnte nicht untergebracht werden. Und auch in anderen Bereichen war der Bedarf stark gestiegen. Also musste ein neues Gebäude geplant werden. „Und damit wuchs auch das Projekt“, erläutert Will. Denn die Sterilisationseinheit arbeite, bedingt durch geänderte Ansprüche und Mengen, ebenfalls in ungenügenden Räumlichkeiten und auf der Palliativstation im 7. Stock des St. Marienkrankenhauses sei die Unterbringung der Patienten absolut nicht mehr zeitgerecht. „Auch die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die im zwei Kilometer entfernten St. Annastiftskrankenhaus untergebracht ist, soll ja schon länger im St. Marienkrankenhaus zusammengeführt werden, um Wege zu sparen und Synergien zu nutzen“, schildert der Leiter Verwaltungsmanagement.

Intensive Vorarbeiten

Zum Jahreswechsel 2014/2015 trat also die Geschäftsführung des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses bezüglich eines entsprechenden Neubaus ans Land heran. „Ergänzend äußerten wir die dringende Bitte, die getrennten Intensivstation zusammenzuführen und in die Nähe der OPs anzusiedeln“, so Will.

Weitere Gespräche und Kontakte folgten. Nach zwei Jahren kam der neue Aufruf zur Vorentwurfsplanung, berichtet er stolz. In zahlreichen Sitzungen wurde von Februar bis Mai 2017 mit Fachplanern und Architekten intensiv gearbeitet, um die Grundstrukturen für das neue Gebäude und die Abteilungen zu schaffen. Mitarbeiter trafen sich in Fachgruppen zu Pädiatrie, Intensiv, OP, Palliativ, Sterilisation und Infrastruktur. Auch auf den eingehaltenen Abgabetermin ist Will stolz: „Normalerweise braucht ein Krankenhaus sechs bis sieben Monate bis die Vorentwurfsplanung abgeschlossen sind, wir waren nach drei Monaten fertig.“ Eine Punktlandung, denn auch Vorgespräche mit der Stadt, dem Gesundheitsamt und der Berufsfeuerwehr müssen dafür geführt werden. „Alle haben effektiv und höchst konstruktiv gearbeitet“, lobt Will die Beteiligten. Als Besonderheit wurde bei diesem Prozess die Managementberatungsfirma UNITY AG aus Büren mit „ins Boot geholt“. Diese begleitete verschiedene Fachgruppen und analysierten vor allem die anstehenden Abläufe. „Kurze unkomplizierte Wege für Mitarbeiter und Patienten waren das Ziel“, begründet der Verantwortliche den zusätzlichen Aufwand. Auch konnte das renommierte Ludwigshafener Unternehmen a|sh architekten nach einer europaweiten Ausschreibung für das Projekt gewonnen werden.

Nach der Erteilung der „HU-Bau“ durch das Land erfolgt nun die intensive Planung der einzelnen neuen Räumlichkeiten in Zusammenarbeit mit den Fachplanern in Arbeitsgruppen.

Nachdem nun weitere Schritte vollzogen wurden, informiert die Geschäftsführung des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses im Juni 2018 Anwohner, Ortsbeirat und die Öffentlichkeit. Informationsveranstaltungen für Anwohner und Mitarbeitende fanden am 13. und 14. Juni statt. Am Freitag ist der Ortsbeirat im St. Marienkrankenhaus zu Gast und informiert sich über die Pläne.

Geplanter Neubau

Mit einem Bauvolumen von etwa 50 Millionen Euro soll von 2020 bis 2022 das Bauteil „G“ am St. Marienkrankenhaus – ein Gebäude in vier Ebenen – entstehen. Darin sollen, neben den OPs, unter anderem die Palliativstation, die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und eine moderne Sterilisationseinheit untergebracht werden. Patientenwohl, Patientensicherheit und moderne Abläufe stehen im Fokus. Zusätzlich sollen Wege gespart und Synergien genutzt werden. Mit dem Umzug der Kinderklinik ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und neue Kooperationen zum Kindeswohl am Standort St. Annastiftskrankenhaus.

Die Palliativstation erhält einen separaten Zugang, die hier entstehenden neun Einzelzimmer verfügen zusätzlich über Balkone.

In der neuen Kinderklinik liegen zukünftig Ambulanz, Notfallambulanz und Funktionsbereiche auf einer Ebene. Eine zentrale Leitstelle wird Anlaufpunkt für alle Patienten der Pädiatrie (Kinderheilkunde), für die mehrere Wartezonen geplant sind. Die Stationen der Pädiatrie entstehen auf der 2. Ebene. Das Layout der Station ermöglicht eine flexible Belegung und die räumliche Trennung von infektiösen Fällen. Ebenfalls wurde die Integration der Eltern in der Gestaltung berücksichtigt (ausreichend große Zimmer mit Nasszelle).

Im OP-Bereich wird die Infrastruktur für Same-Day-Surgery-Aufnahmen verbessert und mit dem Ambulanten Operieren gekoppelt. Zusätzlich wird die Möglichkeit zur Prozess-Parallelisierung geschaffen. Durch die benachbarte Lage von Sterilgutversorgung und OP sind verbesserte Abläufe in der Materialversorgung möglich.

Die Intensivstation, die in den Räumen der OPs entsteht, ermöglicht eine kombinierte ICU (Intensive Care Unit = Intensivstation)/IMCU-Nutzung (Intermediate Care Unit = Bindeglied zwischen Intensiv- und Normalstation). Ausreichend dimensionierte Zimmer ermöglichen die Behandlung nach aktuellen Standards. Eine große Verbesserung ist auch die direkte Verbindung zwischen OP und Intensivstation und die Anordnung aller Intensivzimmer auf einer Etage. Im Aufwachraum entstehen 2 Isolations-Zimmer.

Das neue Parkhaus entsteht am Standort der jetzigen Pflegeschule. Hier sind in einem luftigen und begrünten Gebäude 205 Parkplätze für Besucher und Mitarbeiter vorgesehen. Wenn Ende des Jahres die Abrissbirne am Gebäude der Pflegeschule anrückt, geht eine rund 30-jährige Ära der Schule auf der Wiese hinter dem Ärztehaus zu Ende. Das Team der Pflegeschule wird dann mit allen Auszubildenden bereits ins Quartier im Hemshof gewechselt haben und sich am neuen Standort eingewöhnen. Die Pflegeschule bezieht wegweisend zusammen mit der Caritas-Altenpflegeschule den zweiten und dritten Stock im „Hemshof-Center“. Hier wird gerade umgebaut.

Zeitplan

  • Ende 2018: Umzug der Pflegeschule des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses ins „Hemshof-Center“
  • Anfang 2019: Abriss Pflegeschule
  • 2019: Neubau Parkhaus
  • 2020: Neubau Bauteil G
  • 2022: Umzug Kinderklinik
  • 2022: Umbau OPs zur neuen Intensivstation

Wichtigste Zahlen

  • Fertigstellung Bauteil G Juli 2022
  • Fertigstellung aller Bauabschnitte Juli 2023
  • Brutto Grundfläche etwa 13.000 m²
  • Gesamtkosten etwa 49 Mio. €