Benefizkonzert für Ludwigshafener Hospizeinrichtungen

Projektchor Camerata Vocale führt am 4. November Requiem von Suppé in St. Ludwig auf

Am Sonntag, 4. November, führt der Projektchor Camerata Vocale um 17 Uhr in der Ludwigshafener Ludwigskirche das Requiem von Franz von Suppé auf. Neben dem Chor wirkt die Kammerphilharmonie Mannheim mit. Als Solisten treten Hyowon Jung, Florian Marignol, Julia Pastor und Tae Hwan Yun auf. Der Eintritt ist frei, um Spenden für den Förderverein Hospiz wird gebeten.

Schon seit August probt der Projektchor des katholischen Stadtdekanats das 70-minütige Werk von Franz von Suppé. Die Chorgemeinschaft von 50 Sängerinnen und Sängern hat sich extra für die Aufführung zusammengefunden. Neben dem Projektchor wirkt die Kammerphilharmonie Mannheim mit 35 Orchestermitgliedern bei der Aufführung mit. Der Chor singt im gesamten Requiem, entweder allein, mit dem Solistenquartett oder mit einzelnen Solisten. Es singen Hyowon Jung (Alt) und Florian Marignol (Bass). Die beiden hohen Stimmen werden von Julia Pastor (Sopran) und Tae Hwan Yun (Tenor) übernommen. Alle Solisten studieren Musik an den Hochschulen Mannheim und Frankfurt.

Der Komponist Franz von Suppé ist eigentlich eher als „Operettenkönig“ bekannt. Über 40 Jahre lang wirkte er als Dirigent an verschiedenen Theatern in Wien und galt als Mitbegründer der Wiener Operette. Doch Suppé konnte auch sogenannte ernste Musik komponieren. Bereits als 13-Jähriger schrieb er eine „Missa Dalmatica". Später verfasste er eine Symphonie, Psalmen, kammermusikalische Werke und eben ein Requiem.

„Das Requiem für Soli, Chor und Orchester ist eine klassische Totenmesse und passt daher sehr gut in den November“, sagt Dekanatskantor und Chorleiter Georg Treuheit. Es stimme thematisch auf den Trauermonat November ein. Allerdings sei es im Gegensatz zu manch anderen Requiems nicht so düster, es sei gegen Ende hin fast heiter. „Man geht versöhnlich aus der Aufführung heraus, weil zum Schluss noch ein musikalischer Hoffnungsschimmer zu hören ist. Es kommt Barmherzigkeit durch“, sagt er.

Franz von Suppé hat das Requiem in d-Moll in Wien geschrieben. Mit der Totenmesse dankte der damals 36-Jährige seinem 1850 verstorbenen Freund und Förderer Franz von Pokorny, der ihn als jungen Kapellmeister ans Theater geholt hatte. 1855 wurde es in der Wiener Piaristenkirche uraufgeführt. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts galt das Werk als verschollen. Es wurde 2012 in einer Wiener Bibliothek wiederentdeckt und zum zweiten Mal uraufgeführt– für viele Musikliebhaber eine kleine Sensation.

Das Benefizkonzert am 4. November ist eine gute Möglichkeit, dieses besondere Werk kennenzulernen. Die Erlöse des Konzertabends gehen an den Förderverein Hospiz für Ludwigshafen und den Rhein-Pfalz-Kreis. „Sterben und Tod sind Tabuthemen in unserer Gesellschaft. Dabei möchte wohl jeder in Würde sterben, in einem familiären Umfeld, menschlich einfühlsam und medizinisch kompetent begleitet und versorgt. Genau dafür stehen das Hospiz Elias, der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst und die Palliativstation im St. Marienkrankenhaus in Ludwigshafen, die der Förderverein unterstützt“, sagt der Vorsitzende Ansgar Schreiner. Alle drei Einrichtungen sind auf Spenden angewiesen. „Aufgrund gesetzlicher Vorgaben können nicht alle Leistungen mit den Krankenkassen abgerechnet werden. Wir müssen fünf Prozent unserer Ausgaben durch den Einsatz von Ehrenamtlichen und über Spenden decken“, informiert Hospizleiter Rolf Kieninger. Spenden werden zum Beispiel für Blumenschmuck, Therapeuten, Einrichtungsgegenstände, das monatliche Trauercafé, aber auch für Fortbildungen und Supervisionen der Mitarbeiter benötigt.

Das Benefizkonzert wird von der Erich-und-Fritz-Ramstetter-Stiftung, der Stiftung der ehemaligen Stadtsparkasse Ludwigshafen und dem katholischen Stadtdekanat unterstützt. Die Schirmherrschaft übernehmen die beiden Ludwigshafener Dekane: Barbara Kohlstruck von der evangelischen Kirche und Alban Meißner von der katholischen Kirche. „Seit fast 15 Jahren wird Menschen in ihren letzten Lebenstagen ermöglicht, diese Zeitspanne ihres Lebens in Würde und weitestgehender Selbstbestimmung zu verbringen“, würdigen sie die Arbeit der Hospiz-Einrichtungen.

Der Eintritt ist frei. Um Spenden für den Förderverein Hospiz wird gebeten.

Weitere Informationen unter www.foerderverein-hospiz-lu.de und www.kath-dekanat-lu.de