17 neue Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter qualifiziert

Ehrenamtliche leisten unverzichtbare Unterstützung bei der Begleitung Sterbender - Einsatz zu Hause, im Krankenhaus und im Hospiz

Seit Februar diesen Jahres haben 13 Frauen und 4 Männer zwischen 30 und 70 Jahren aus Ludwigshafen, Mutterstadt und Limburgerhof an der Qualifizierung zum Hospizbegleiter/in in Ludwigshafen teilgenommen. Durchgeführt wurde das Seminar vom ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst, dem Hospiz Elias und der Palliativstation des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses (alle Ludwigshafen am Rhein). Alle wollen sich ehrenamtlich in den drei Einrichtungen in der Begleitung Sterbender engagieren.

Über ihre Motivation und die Erfahrungen im Rahmen des Kurses sprachen Peter Weilbach, Elisabeth Aulenbacher und Annagrete Müller heute im Rahmen eines Pressegespräches: „Wir freuen uns auf den zukünftigen Einsatz und fühlen uns gut ausgerüstet dafür, wollen aber noch weiter dazulernen.“ Die große Freude über die neue Aufgabe und die Motivation war den drei sehr verschiedenen 60jährigen deutlich anzumerken. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Kurses fühlten sich durch die Erfahrungen und die Gruppe sehr bereichert. „Es war für mich auch wie eine Ausbildung zum Leben“, berichtet die ehemalige Fleischereifachverkäuferin Elisabeth Aulenbacher, die mit ihrem Mann über 30 Jahre eine Metzgerei in Rheingönnheim betrieb. Die seit 30 Jahren in Deutschland wohnende Schweizerin Annagrete Müller möchte mit ihrem neuen Ehrenamt etwas von dem zurück geben, was sie im Leben erhalten hat. „Ich konnte einfach da sein für die Patienten, musste sonst gar nichts tun“, schildert sie ihren Einsatz auf der Palliativstation. Dagegen schätzt Peter Weilbach die Begegnung mit den verschiedenen Menschen und ihren Geschichten.

Die insgesamt 17 neuen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter, wie sie sich mit Überreichung der offiziellen Urkunde nennen dürfen, haben sich nach einem 20stündigen Orientierungsseminar für die weitere Qualifizierung entschieden und 85 Stunden Theorie und 20 Stunden Praktikum absolviert. Themen wie Umgang mit Trauer, pflegerische, rechtliche und medizinische Grundlagen, Spiritualität oder besondere Kommunikationsformen standen auf dem Lehrplan. Unterrichtet wurden die 13 Frauen und 4 Männer praxisnah durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hospizdienstes, des Hospizes, der Palliativstation und weiteren Referenten. Beim Praktikum konnten das Gelernte und die eigenen Fähigkeiten in der Praxis in diesen Einrichtungen erprobt werden. Die Leitung des Kurses hatte Sonja Birkenmayer, Koordinatorin beim Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst.

Am 8. Juni findet der feierliche Abschluss mit Zertifikatsübergabe im Caritas-Altenzentrum St. Josefspflege, Ludwigshafener-Mundenheim, statt. Ehrenamtliche leisten unverzichtbare Unterstützung und wichtige Impulse bei der Begleitung sterbender Menschen und deren Angehörigen. Deshalb werden die Zertifikate durch Jürgen Will, Verwaltungsleiter und Prokurist der St. Dominikus Krankenhaus- und Jugendhilfe gGmbH (Träger des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes, Hospiz Elias und St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus) und Marita Seegers, Referentin des Caritasverband für die Diözese Speyer e.V. (Abteilung Soziales, Geschäftsstelle für die Ökumenische Hospizhilfe) als Vertreterin für Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, Vorsitzender der Ökumenischen Hospizhilfe und Vorsitzender des Caritasverbandes der Diözese Speyer, überreicht. Danach wollen sich die Ehrenamtlichen auf der Palliativstation des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses, im Hospiz Elias und im Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst engagieren.

„Es ist eine tolle Gruppe, die sich hier zusammen gefunden hat. Dabei waren doch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr verschieden, aber gerade das ist es, was wir in der Begleitung Sterbender und ihrer Angehöriger brauchen“, freut sich Koordinatorin Sonja Birkenmayer vom Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst über das Geschaffte und vor allem über die große Anzahl neuer ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Menschen verschiedenen Alters (zwischen 30 und 70) und mit breit gefächertem Berufshintergrund haben den Kurs erfolgreich absolviert und sind nun hoch motiviert sich etwa zwei Stunden in der Woche für Sterbende sowie deren Angehörige und deren Bedürfnisse einzusetzen“, ergänzt sie. Hospizpflegefachkraft Loni Bachmann vom Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst freut sich schon auf die Arbeit mit den neuen Ehrenamtlichen und wünscht ihnen viel Geduld und Großmütigkeit. Besonders die Angehörigen seien auf ihre Unterstützung angewiesen.

Die neuen Hospizbegleiterinnen und Begleiter sind
Brigitte Eckhardt, Bettina Maaßen, Anita Schneider, Harald Veser, Peter Weilbach, Dana Majewski, Carlotte Krayl, Dagmar Guth, Elisabeth Aulenbacher, Martina Scheuermann, Annagrete Müller, Rainer Mayer, Sigrid Berger-Seeger, Margot Baur, Wolfgang Magin, Wenke Böckenholt und Ulrike Hein.

Orientierungsseminar
Das nächste Orientierungsseminar für Interessierte findet vom 28. bis 30. Oktober und 18. bis 20. November statt. Teilnehmen können alle Interessierten.

Die Absolventen des Aufbaukurs 2011