Der Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz Alexander Schweitzer besuchte am Freitag, 21. März 2014, das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus, Ludwigshafen am Rhein. Insbesondere besichtigte er die vor zwei Jahren im Auftrag des Landes eingerichtete Hauptfachabteilung Geriatrie, informierte sich über die Entwicklung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und besuchte die Palliativstation.
"Mit über 1.800 Krankenhausbetten gehört Ludwigshafen zu den am besten versorgten Regionen in Rheinland-Pfalz. Das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus trägt einen sehr wichtigen Teil zu dieser Versorgung bei", so Minister Schweitzer zum Anlass des Besuches. Insbesondere die speziellen Angebote für Kinder und Jugendliche sowie für hochbetagte Menschen seien aus Sicht des Gesundheits- und Demografieressorts von hohem Interesse, erklärte der Minister. Hierbei sei das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus ein verlässlicher Partner der Landesregierung.
Chefärztin Dr. med. Ariane Zinke stellte die Akutgeriatrie mit ihrem Therapiekonzept vor. Die geriatrische Abteilung wurde bereits mit dem "Qualitätssiegel Geriatrie" ausgezeichnet. Damit verbunden etabliert sich die Fachabteilung auch als eine wichtige Einrichtung für die Fort- und Weiterbildung. Die Errichtung der Geriatrie wurde im Jahr 2012 mit etwas mehr als einer Millionen Euro vom Land gefördert. "Aufgrund der demografischen Entwicklung gibt es in der Altersmedizin einen weiterhin ansteigenden Bedarf, so auch in Ludwigshafen", erklärte Geschäftsführer Marcus Wiechmann. Das Krankenhaus ist bereit, die geriatrische Versorgung auszubauen.
Weiterhin nutzte Minister Schweitzer die Möglichkeit, die vor zehn Jahren eingerichtete Palliativstation zu besichtigen. Hier werden im Jahr über 400 schwerkranke und sterbende Patienten betreut. Die St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH übernimmt für die Palliativ- und Hospizversorgung in Ludwigshafen die größte Verantwortung für die Region, erläuterte Wiechmann. Weitere Leuchttürme in der Patientenversorgung in der Region sind die Kinderklinik - das St. Annastiftskrankenhaus ist die zweitgrößte Kinderklinik in Rheinland-Pfalz, und das Perinatalzentrum im St. Marienkrankenhaus, welches nach der Universitätsklinik Heidelberg den zweiten Rang in der Region in der Früh- und Neugeborenenversorgung belegt. Abschließend bedankte sich Wiechmann für die bisherige Unterstützung des Krankenhauses und des Trägers durch das Land.
Geriatrie
Das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus, Ludwigshafen am Rhein, hat 2012 im Auftrag der Landesregierung Rheinland-Pfalz eine der fünf Hauptfachabteilungen Geriatrie im Land eingerichtet, neben Kliniken der Städte Mainz, Kaiserslautern, Koblenz und Trier. Unter anderem war ein wichtiges Kriterium hierfür, die Möglichkeit der Vernetzung mit anderen Fachabteilungen in einem Haus der Schwerpunktversorgung mit christlichem Hintergrund. Neben einer Station mit 30 Betten, die seit Beginn mehr als ausgelastet ist, wurden dafür Therapieräume für Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie, eine altengerechte Übungsküche, einen zentralen Stützpunkt, ein großer Patientenaufenthalts-raum mit Esstisch, ein Wintergarten und andere für die Klinik notwendigen Räume neu geschaffen. Die Umbaukosten beliefen sich auf rund 2,5 Millionen Euro, davon hat das Land 1,4 Millionen Euro übernommen. Der Bedarf in der Akutgeriatrie wächst, auch wegen der demografischen Entwicklung, weiter.
Palliativstation
Im November 2003 wurde im St. Marienkrankenhauses die Palliativstation als eine der ersten in der Region mit dem Ziel eingerichtet, Menschen mit unheilbaren Erkrankungen Schmerzfreiheit, Lebensqualität und ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Sie gehört zur Medizinischen Klinik I. Sechs Palliativbetten in vier Einzelzimmern und einem Doppelzimmer stehen zur Verfügung. In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich die Station sehr stark weiter entwickelt. Aufgabe ist es, akute medizinische und auch psychosoziale Probleme zu lösen. Dabei kommen Patienten in sehr unterschiedlichen Phasen ihrer Erkrankung auf die Palliativstation. Einige, wenn der Sterbeprozess unmittelbar bevorsteht, andere, bei denen dieser Prozess noch einige Zeit weg liegt. Die Mehrheit der Patienten leidet an einer weit fortgeschrittenen Krebserkrankung (z.B. Lungenkrebs, Darmkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs). Jährlich werden inzwischen bis zu 400 Palliativpatienten hier behandelt. Der Bedarf an Palliativbehandlung wächst weiter.
Stationäre Kinder- und Jugendpsychiatrie
Nach rund einem Jahr Bauzeit wurde im St. Annastiftskrankenhaus im Herbst 2012 die stationäre Kinder- und Jugendpsychiatrie eröffnet. Es sind ergänzend zur 2005 eröffneten Tagesklinik mit 20 Betten und der Institutsambulanz zwei moderne und helle Stationen im Erdgeschoß und ersten Stockwerk des Krankenhauses, eine Multifunktionshalle und ein Außengelände entstanden. Die Gesamtkosten des Um- und Neubaues der 900 Quadratmeter Nutzfläche betrugen etwa 2,4 Millionen Euro, davon betrug die Landesförderung 1,482 Millionen. Es besteht ein Versorgungsauftrag für Ludwigshafen, einen Teil des Rhein-Pfalz-Kreises und Frankenthal. Beide Stationen haben Wartelisten.
Frühgeborene
Die Geburtshilfliche Klinik bildet zusammen mit der Abteilung Neonatologie (Früh- und Neugeborenenmedizin) der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin das größte Perinatalzentrum Level 1 (Zentrum rund um die Geburt der höchsten Qualitätsstufe), welches in der Pfalz die meisten kritisch kranken Früh- und Neugeborenen betreut. Eine echte Tür-an-Tür-Lösung von Kreißsaal, Wochenstation und Neugeborenenintensivstation bietet Eltern und Neugeborenen Qualität und Geborgenheit. Im Jahr finden über 1600 Geburten, darunter rund 60 Mehrlings- und 800 Risikogeburten statt. In den vergangenen fünf Jahren wurden 190 Frühgeborene unter 1500 Gramm Geburtsgewicht versorgt. In einem unabhängigen Qualitätsvergleich belegt die Abteilung den zweiten Platz in der Region, nach der Universitätsklinik in Heidelberg.
Kinderkrankenhaus
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im St. Annastiftskrankenhaus ist mit 84 Betten die zweitgrößte Kinderklinik in Rheinland-Pfalz und eine Einrichtung mit langjähriger Tradition. Jährlich werden hier über 4.000 Patienten stationär und etwa 14.000 Kinder ambulant von rund 25 Medizinern und 141 Pflegekräften betreut. Das sind Neugeborene von der Geburt an bis zu akut und chronisch kranken Kindern und Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. In den vergangenen Jahren haben verschiedene medizinische Spezialbereiche eine weit über die Region hinaus gehende Bedeutung erlangt.