Gerade wurden die neuen Elternzimmer im sechsten Stock des St. Marienkrankenhauses bezogen. In den wohnlich in modernen Farben und Materialien gestalteten Zimmern mit Sofa, Sitzecke, Waschgelegenheit und Fernsehen, fühlen sich die Mütter und Eltern von Frühgeborenen oder kranken Neugeborenen jetzt so richtig wohl.
Im sechsten Stock des 1930 eröffneten Krankenhausgebäudes wurde im vergangenen Jahr durch den Krankenhausträger mit Unterstützung von Spendern wie der BASF SE und dem Däumlingsverein und nach umfangreichen Sanierungsmassnahmen (Brandschutz, Decken, Böden, Fenster, Leitungen, etc.) ein Rückzugsbereich vom Krankenhausalltag für die Eltern der auf der Früh- und Neugeborenenstation Däumling betreuten Kinder, geschaffen.
Neben den in modernen Farben und mit Einbaumöbeln ausgestatteten drei Einzel- und zwei Doppelzimmern sind ein Aufenthaltsraum mit Teeküche, ein Spielzimmer für die Geschwisterkinder und moderne Sanitärräume entstanden. Hier haben die Mütter, deren Kinder oft eine lange Zeit auf der Früh- und Neugeborenenstation Däumling im St. Marienkrankenhaus verbringen und die bis zu 70 Kilometer weit vom Krankenhaus entfernt wohnen, nun einen Ort jenseits des Krankenhausalltags an dem sie Kraft tanken und sich mit anderen Eltern in ähnlicher Situation austauschen können, den weiten Blick aus luftiger Höhe auf die Gartenstadt und Ludwigshafen inklusive. In den kompletten Umbau und die Sanierung des sechsten Stockwerkes, inklusive Einrichtung der Elternzimmer und von Aufenthaltraum, Spielzimmer, Sanitärräumen und weiteren Büroräumen, wurden über 800.000 Euro investiert.
Im Jahr werden etwa 300 bis 330 Patienten auf der Früh- und Neugeborenenstation Däumling im St. Marienkrankenhaus betreut. Davon sind 50 Mehrlinge und 190 Frühgeborene. Die Station hat 14 Plätze, weitere Plätze für bereits größere und reifere Kinder gibt es im St. Annastiftskrankenhaus in Mundenheim. Junge Eltern mit ihrem Neugeborenen erleben eine positive Zeit der Veränderungen in ihrem Leben, die aber auch mit Unsicherheit, Fragen, Zweifeln und Ängsten verbunden ist. Eine Großfamilie, die in früherer Zeit mit Rat und Tat hilfreich zur Seite stand, ist heute kaum noch anzutreffen. Ohne Hilfestellung fällt es den jungen Eltern oft schwer diese Zeit zu bestehen. Noch härter trifft es besonders Eltern von frühgeborenen Kindern, für die oft ungeplant und überraschend die Vorbereitungszeit auf das Leben mit dem Kind dramatisch verkürzt wird. Dazu kommen die Sorgen und Ängste um das Kind und die Unsicherheit, wie es die erste Zeit bis zur Erlangung des „normalen Geburtsgewichtes“ überstehen soll und wie es nach dem Krankenhaus und auf dem Lebensweg weiter geht.
Gerade bei Frühgeborenen ist oft ein langer Krankenhausaufenthalt nach der Geburt in einem speziellen Perinatalzentrum – oft auch in größerer räumlicherer Entfernung vom Heimatort – notwendig, was für die Familien zusätzliche Belastungen mit sich bringt. Im St. Marienkrankenhaus gab es schon viele Jahre die Möglichkeit in „Bereitschaftszimmern“ im sechsten Stock in der Nähe des Kindes zu bleiben. Schon lange aber wünschten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des größten Perinatalzentrums der Region daraus einen richtigen Aufenthalts- und Rückzugsbereich zu gestalten. Dies wurde unter anderem durch die großzügige Unterstützung von Spendern möglich.
Im sechsten Stock gibt es jetzt auch die Möglichkeit informell das Gespräch zur Ansprechpartnerin der Marienkäfer Rita Metzger zu suchen, die gegenüber des Aufenthaltsraum für die Eltern und Familien ihr Büro hat. Die zusätzliche Betreuung und Beratung der jungen Eltern von Frühgeborenen, kranken Neugeborenen und Risikokindern in den ersten Tagen nach der Geburt durch die speziell ausgebildete Casemanagerin der sozialmedizinischen Nachsorge ist ein wichtiger Baustein der Versorgung im Perinatalzentrum des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses. Sie bietet den Müttern und Vätern die Gelegenheit bereits während des oft langen Krankenhausaufenthaltes ihres Kindes, mit einer konstanten und kompetenten Ansprechpartnerin und außerhalb der Stationsroutine in ruhiger Atmosphäre, Fragen ansprechen und klären zu können. Die Mitarbeiterin der sozialmedizinischen Nachsorge arbeitet dabei unabhängig von der täglichen Stationsorganisation. Hier finden nun auch die regelmäßigen Gesprächskreise für Eltern von frühgeborenen Kindern statt, bei denen sich drei bis zehn Elternteile und ihre Kinder versammeln. Ab dem 13. August werden dann immer dienstagnachmittags Geschwisterkinder im Spielzimmer von einem Ehrenamtlichen betreut.
Die Marienkäfer, speziell geschulte Kinderkrankenschwestern der Früh- und Neugeborenenintensivstation Däumling und Kinderstation Karolina des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses mit langjähriger Berufserfahrung, ermöglichen Familien mit Frühgeborenen oder chronisch kranken Kindern eine ganzheitliche und individuelle Begleitung in er Klinik und auch nach dem Krankenhausaufenthalt. Durch diese Nachsorge soll den Familien der Weg in den Alltag erleichtert werden. Die Marienkäfer informieren, beraten, unterstützen und begleiten die Familie in die häusliche Umgebung und koordinieren die notwendigen Hilfsangebote.