Neue Außenwohngruppe Landau des Kinder- und Jugenddorfes eröffnet

Starthilfe ins eigene Leben

Im vergangenen Monat konnten die jugendlichen Bewohner die neue Außenwohngruppe (AWG) in Landau des Kinder- und Jugenddorfes Maria Regina beziehen. Rund 850.000 Euro hat die St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH, Ludwigshafen am Rhein, Träger der katholischen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in Silz in den Neubau im Landauer Norden investiert. Entstanden ist in über einem Jahr Bauzeit eine helle und freundliche Einrichtung nach dem neuesten Standard für die Betreuung von neun Jugendlichen mit 420 Quadratmetern Wohnfläche und einem Außengelände.

Die Außenwohngruppe des Kinder- und Jugenddorfes Maria Regina in Silz besteht seit 1999 und befindet sich bewusst außerhalb der Einrichtung. Bisher war sie in Albersweiler in einem angemieteten historischen Gebäude, in Landau stehen jetzt ein eigener Neubau und drei Plätze mehr zur Verfügung. Die AWG ist ein Bereich, in dem sich Teenager – Mädchen und Jungen ab dem 14. Lebensjahr – auf die Zeit nach dem Leben im Kinder- und Jugenddorf vorbereiten. Dies geschieht durch die Vermittlung lebenspraktischer Fähigkeiten und die Übernahme alltäglicher Pflichten. Verbindliche Umgangsregeln strukturieren den Alltag. Die Selbstverantwortung wird gefördert und ermöglicht soziales Lernen. Aber auch Gruppenaktivitäten sind fester Bestandteil des pädagogischen Konzeptes. Wochenendaktivitäten wie Kino, Wandern, Klettern oder Billard stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und machen Spaß. Ein Highlight sind, wie in der übrigen Jugendhilfe auch, die jährlichen Sommerfreizeiten. Korsika, die Tarnschlucht in Frankreich und Spanien waren schon Ziele mit vielen Aktivitäten und bleibenden Eindrücken. Die Freizeit im Alltag planen die Jugendlichen mit ihren Erziehern, treffen sich ganz normal mit Freunden und haben auch die Möglichkeit dort zu übernachten.

„Wir freuen uns mit dem Neubau noch mehr Jugendlichen einen guten Rahmen für ihren Start ins Leben bieten zu können und zur weiteren Verbesserung der Jugendhilfe in der Region beizutragen“, erklärt Marcus Wiechmann, Geschäftsführer der St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH. „Die neue Außenwohngruppe ist ein wichtiger Platz zur Weiterentwicklung und bietet den Jugendlichen Perspektiven und Chancen. Die kleinen Erfolge des Alltags bestätigen immer wieder die gute und vertrauensvolle Arbeit des Teams. So kommen immer wieder Rückmeldungen von Sportvereinen, oder Ausbildungsbetriebe, dass unsere Jugendlichen schon reifer und selbständiger sind, als andere“, führt Michael Eberhart, Bereichsleiter Jugendhilfe des Trägers und Leitung des Kinder- und Jugenddorfes aus. Durch das Angebot haben die Jugendämter die Möglichkeit Jugendhilfemaßnahmen erfolgreich zum Abschluss zu bringen, betonen die Verantwortlichen. In dem Neubau steht jetzt wesentlich mehr Platz zur Verfügung, jeder Jugendliche hat ein eigenes Zimmer mit jugendgerechten Möbeln, eine große Küche, eingerichtet mit der Hilfe von Spendern wie dem Gewinnsparverein Südwest, ein zusätzlicher Aufenthaltsraum, mehrere Bäder, ein großes Wohnzimmer mit kleiner Terrasse und hohe Räume geben Raum.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, warum Jugendliche in der Außenwohngruppe aufgenommen werden. Meist wechseln Jugendliche aufgrund des Alters von der Familiengruppe des Kinder- und Jugenddorfes in die Außenwohngruppe, wo das Miteinander mit Gleichaltrigen leichter zu gestalten ist. Möglich ist auch, dass Jugendliche durch die Polizei oder das Jugendamt in Obhut genommen werden und dann für eine kurze Zeit in der Wohngruppe aufgenommen werden. Dazu kommen wenige Fälle, in denen Jugendliche sich selbst um die Aufnahme „bewerben“. Bei einem Kind verstarben Vater und Mutter, die Großeltern kümmerten sich einige Jahre. Dann verstarb auch die Großmutter, und der Großvater war alleine nicht in der Lage, für den Teenager die Verantwortung zu übernehmen. In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt konnte eine Aufnahme erreicht werden.

Zahlen und Fakten

  • Investition Träger: 850.000 Euro
  • Bauzeit: Über ein Jahr
  • 420 Quadratmeter Wohnfläche
  • Neun Plätze
  • Fünf Erzieherinnen und Erzieher
Zweistöckiges Gebäude

Die Außengruppe des Kinder- und Jugenddorfes ist in einen Neubau nach Landau umgezogen