10 Jahre Perinatalzentrum am St. Marienkrankenhaus

Über 10 500 Kindern ins Leben geholfen
Geburtshilfe mit Früh- u. Neugeborenenintensivmedizin Hand in Hand

Im September 2009 besteht das Perinatalzentrum am St. Marienkrankenhaus seit zehn Jahren. Dabei handelt es sich um ein Zentrum rund um die Geburt, in dem Geburtshelfer und Früh- und Neugeborenenmediziner eng zusammen arbeiten.
Die kurzen Wege und die direkte und barrierefreie Zusammenarbeit mit dem Geburtsteam ist dem Chefarzt der Allgemeinpädiatrie und Neonatologie Privatdozent Dr. Ulrich Merz besonders wichtig. Dies mache schnelle Absprachen möglich. Besonders bei unvorhergesehenen Notfällen sei die Tür an Tür Lösung, bei der keine Zeit durch Zufahrt mit dem Rettungswagen oder lange Wege durchs Krankenhaus verloren wird, buchstäblich lebensrettend. Beratung und Betreuung fängt aber schon vor der Geburt an. „Bei Problemschwangerschaften und drohenden Frühgeburten kann die Betreuung von Müttern und Kindern im Team erfolgen.“, betont die Chefärztin der Geburtshilfe Dr. Barbara Filsinger, so ist zum Beispiel in Gesprächen mit den werdenden Eltern dieser Sorgenkinder auch ein leitender Kinderarzt mit dabei und kann den Eltern direkt Auskunft auf drängende Fragen geben. Durch die kurzen Wege kann die Mutter auch nach schwierigen Geburten direkt Kontakt mit ihrem kranken Kind aufnehmen, auch ein Besuch mit dem Bett oder Rollstuhl in der Früh- und Neugeborenenintensivstation Däumling ist möglich.

Aber auch gesunde Kinder und Mütter profitieren von der Zusammenarbeit der Spezialisten. Die unmittelbare Nähe gibt Sicherheit während der Geburt, und hochqualifizierte Kinderärzte führen später die Untersuchungen der Kinder durch. So wird als besonderer Service auch ein Ultraschall der Nieren angeboten.
Die Intensivversorgung von Früh- und Neugeborenen erfolgt im Perinatalzentrum auf höchstem Niveau im interdisziplinären Team. Deshalb raten die Spezialisten werdenden Eltern bei einer Problemschwangerschaft, Fehlbildungen des Kindes oder drohender Frühgeburt, möglichst früh Kontakt mit den hier arbeitenden Medizinern aufzunehmen. Das System hat sich bewährt, und so gelingt es, immer mehr Frühgeborene zum Wachsen zu bringen und die Eltern auf dem Weg mit dem Kind zu begleiten. Ein wesentlicher Baustein ist dabei auch die Überleitungspflege – Kinderkrankenpflegerinnen, die die Familie bei den ersten Schritten zu Hause begleitet. Für das Team von Däumling ist der Kampf um die Kinder immer wieder neue Herausforderung. Schwestern und Pfleger und auch die Mediziner stehen dabei auch vor der ethischen Frage nach Sinn und Unsinn der medizinischen Maßnahmen. „Oft fragen wir uns, oh Gott oh Gott, was wird aus dem Kind werden - und dann steht eines Tages eins unserer kleinen Sorgenkinder strahlend und gesund vor uns. Das ist der Grund warum wir weiter machen.“, erklärt Rita Schwahn, Pflegedienstleiterin Geburtshilfe und Pädiatrie.
 
Geschichte
Am 30. September 1999 wurde das erste Neugeborene auf der neuen Früh- und Neugeborenenintensivstation Däumling im St. Marienkrankenhaus aufgenommen. Die damals eingerichteten sechs Plätze der Dependance der Neonatologie, integriert mit dem Kinderzimmer im dritten Stock des St. Marienkrankenhauses, bedeuteten eine große Verbesserung für Mütter und Kinder. Vorher mussten gefährdete Neugeborene mit dem „Storchenwagen“, einem besonders ausgestatteten Rettungswagen, in die etwa zwei Kilometer entfernte Kinderklinik St. Annastift in Mundenheim gebracht werden. Wegen des großen Bedarfs wurde die Platzzahl später auf sieben erhöht. Weitere Früh- und Neugeborenenintensivbetten bestanden weiterhin im St. Annastiftskrankenhaus. Kreißsaal, Wochenbettstation und Station Däumling waren in verschiedenen Bereichen des Hauses verteilt.
Weitere Verbesserungen für Mütter und Kinder gab es dann vor vier Jahren. Am 16. September 2005 wurde im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten das neue, erweiterte und frisch renovierte Perinatalzentrum durch Gesundheitsministerin Malu Dreyer offiziell eröffnet. Hierfür wurden die geburtshilfliche Station vollständig renoviert, die Kreißsäle mit dem Notoperationssaal großzügig auf das zum Garten hin bestehende Gebäude aufgestockt, die Neugeborenenintensivstation ebenfalls neu gebaut und die Bettenzahl auf 14 verdoppelt. Ergebnis ist das heutige Level-1- Perinatalzentrum – alle Bereiche und Teams rund um die Geburt Tür an Tür auf einer Ebene - mit kurzen Wegen und modernstem medizinischem Standard.
 
Zahlen
Seit September 1999 fanden über 10 500 Geburten im Perinatalzentrum am St. Marienkrankenhaus statt. Dabei kamen bis zum 16. September 2009 mehr als 10700 Kinder auf die Welt, davon waren 516 Zwillinge und 18 Drillinge. Die meisten Geburten entfallen auf den Monat August. Besonders viele Kinder kamen freitags zur Welt.
 
Rundum geborgen im Perinatalzentrum am St. Marienkrankenhaus Ludwigshafen
Im bestausgestatteten Perinatalzentrum in der Vorderpfalz arbeiten alle an der Geburt beteiligten Fachdisziplinen, insbesondere aber Geburtshilfe und Kinderheilkunde, unter einem Dach eng zusammen. Die optimale Förderung der Eltern-Kind-Beziehung bei allen gesunden und kranken Neugeborenen, sowie die medizinische Versorgung auf höchstem Niveau stehen im Mittelpunkt des Strebens nach einer ganzheitlichen Betreuung von Mutter, Familie und Kind.
 
Feier 10jähriges Bestehen Perinatalzentrum am Samstag, den 26.09.09
Das zehnjährige Bestehen des Perinatalzentrums am St. Marienkrankenhaus wird am Samstag, dem 26. September, groß gefeiert. Start ist von 9.30 bis 13 Uhr mit dem 2. Perinatologie-Symposium im ZAR am St. Marienkrankenhaus. Die Fachvorträge verschiedener Spezialisten stehen auch für Interessierte offen. Um 13 Uhr gibt es die Möglichkeit zu Führungen durch das Perinatalzentrum. Um 14 Uhr startet das anschließende Familienfest im Garten des St. Marienkrankenhauses mit der Pflanzung von drei Apfelbäumchen durch den Däumlingsverein. Ein buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie schließt sich an. Eingeladen sind unter anderem auch alle Kinder, die im Perinatalzentrum geboren wurden und insbesondere die ehemaligen kleinen Patienten von Däumling.

Pressemitteilung zum Pressegespräch September 2009 (kah)

Rundum geborgen im Perinatalzentrum am St. Marienkrankenhaus