Frühjahrstagung der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) der leitenden Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland

22. bis 24. April in Ludwigshafen

Ende April stand Ludwigshafen für einige Tage im Mittelpunkt der kinder- und jugendpsychiatrischen Fachwelt. Auf Einladung von Chefarzt Dr. med. Jochen Gehrmann trafen sich vom 22. bis 24. April 70 Chefärzte und Lehrstuhlinhaber für Kinder- und Jugendpsychiatrie aus ganz Deutschland zur Frühjahrstagung ihrer Bundesarbeitsgemeinschaft. Die Schirmherrschaft hatte Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse übernommen und zugleich ermöglicht, dass die Tagung im Ratssaal des Rathauses stattfindet.

Geschäftsführer Marcus Wiechmann begrüßte die Teilnehmer und reflektierte kritisch aktuelle ökonomische Entwicklungen mit Hinblick auf das neue, tagesfallpauschalierende Entgeltsystem. Aktuelle Themen - unter anderem zu Versorgungsfragen, zum wachsenden Bedarf in einem immer noch unterversorgten Fachgebiet, der Einführung eines pauschalierenden Entgeltssystems, der ärztlichen Weiterbildung und insbesondere der Nachwuchsförderung standen zur Diskussion. Auch familienorientierte Angebote aus den Bereichen der Kinder- und Jugendpsychiatrie wurden mit Professor Franz Resch als Hauptredner (Heidelberg) und frühe Hilfen (mit Beginn bereits um die Geburt) mit Jürgen May (Stadtjugendamt Ludwigshafen) und Alexandra Neugebauer (Oberärztin Geburtshilfliche Klinik, St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus) als Referenten, die über ihre Erfahrungen aus dem bundesweit beachteten Programm "Guter Start ins Kinderleben" berichteten, in den Fokus genommen.

Dr. Gehrmann und Dr. Caby (Papenburg) luden im Anschluss zu einem Treffen des Arbeitskreises systemische (Familien)Therapie ein - Familientherapie ist ein psychotherapeutischer Schwerpunkt der Kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik im St. Annastiftskrankenhaus, Ludwigshafen.

Im Rahmenprogramm wurden den Chefärzten Highlights der Stadt geboten: Get-together im Lutherkirchturm mit der Gastronomie der Familie Montana, Führung durchs Wilhelm-Hack-Museum und ein Gesellschaftsabend im ehemaligen Luftschutzbunker und Wasserturm kulTurm im Hemshof unter dem Motto "Leben und leben lassen" standen auf dem Programm. Erstmalig wurde auch ein separates Programm für die Partner und Partnerinnen angeboten, ein Besuch in Speyer mit Besuch in der St. Dominikus Stiftung.

Bei schönstem Wetter erlebten Teilnehmer, Referenten und Gäste einen sehr informativen und lebendigen fachlichen Austausch. Besonders lobend wurden von allen die sehr entspannte Atmosphäre und die exzellente Organisation von Angelika Remmers während der Tagung hervorgehoben. Die hiesige Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie und ihre Mitarbeiter erfuhren eine große Wertschätzung für ihre nachhaltige Aufbauarbeit; die Räumlichkeiten der Klinik, gerade auch im stationären Bereich, fanden ebenso Anerkennung.

Dem oft eher unattraktiven Image der Stadt Ludwigshafen stand ein sehr positives persönliches Erleben und Erlaufen der Stadt am Rhein durch die Teilnehmer entgegen. Ludwigshafen präsentierte sich ihnen mit städtebaulich zukunftsweisenden Veränderungen im Stadtbild - bspw. am Rhein oder am Lutherkirchplatz - dynamisch und weltoffen. Insgesamt werden diese drei Tage bei allen Beteiligten in sehr guter Erinnerung bleiben; sie sind zugleich Ansporn für Dr. Gehrmann und sein Team, ihre Bemühungen für eine differenzierte und bedarfsgerechte Versorgung für seelische kranke Kinder, Jugendliche und ihre Eltern engagiert und stetig - zugleich mit innovativen und interdisziplinären Angeboten fortzusetzen.

Die Besteigung des KULTURM war nur ein Highlight der Tagung in Ludwigshafen