Zehn Jahre Kinder- und Jugendpsychiatrie am St. Annastiftskrankenhaus: ein Grund zur Freude, der mit etwa 80 geladenen Gästen im Rahmen eines Festaktes am 25.11.2015 gefeiert wurde.
Geschäftsführer Marcus Wiechmann begrüßte die zahlreichen Gäste aus Medizin, Jugendhilfe, Politik und betonte die Bedeutung der KJP gerade für den Standort St. Annastift. Er dankte dabei auch besonders dem ganzen Team für die hervorragende Aufbauarbeit. Chefarzt Dr. Gehrmann blickte dann auf den Beginn am 1.07.2005 - damals mit zwei Mitarbeitern auf einer Baustelle - zurück und spannte den Entwicklungsbogen ins Jahr 2015: heute besteht im St. Annastiftskrankenhaus eine Klinik der Vollversorgung mit mehr als 60 Mitarbeitern. Alle vier Stationen sind seit ihrem Beginn mit 100 Prozent und mehr ausgelastet.
Vor dem Hintergrund aktueller Trends auf Symptom- und Familienebene, der Flüchtlingszuwanderung und einem Zuwachs an Krisenaufnahmen sei Notwendigkeit auf diese Herausforderungen inhaltlich mit neuen Konzepten wie Adolescentenpsychiatrie oder Hometreatment und vor allem auch kapazitätsmäßig zu reagieren. Dr. Gehrmann betonte, dass auch in Zukunft die gute, interdisziplinäre Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg der Klinik sei.
Bürgermeister Wolfgang van Vliet und Jürgen May, Leiter des Stadtjugendamtes, hoben die gute Vernetzung der KJP hervor als einen "nicht mehr wegzudenkenden Leuchtturm" der psychiatrischen Versorgung in der Region. Im Rahmen des Festvortrags stellte Prof. Franz Resch, Ordinarius für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Heidelberg, die Entwicklung des Fachgebietes von einem eher statischen 'Glashaus' zu einem flexiblen und individuellen Schutzraum mit vielfältigen ambulanten, teil- und vollstationären Therapieangeboten dar. Er betonte anhand aktueller Daten den unverändert hohen Bedarf an kinder- und jugendpsychiatrischer Versorgung. Dreiviertel aller seelischen Erkrankungen beginnen im Kindes- und Jugendalter. Musikalisch untermalt wurde der Festakt durch den Chor des Edith-Stein-Gymnasium-Speyer unter der Leitung von Studienrat Hauss.
Die Veranstaltung klang mit einem Stehempfang aus mit Zeit für intensiven persönlichen Austausch. Fazit für Mitarbeiter und Gäste: Die KJP ist im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus und in der Region fest etabliert und wird in den nächsten Jahren weiter wachsen.