Jahresauftaktpressekonferenz der Geschäftsführung - Neuerungen, Investitionen, Zahlen

2012: Neue Geriatrische Klinik und Eröffnung stationäre Kinder- und Jugendpsychiatrie

Die St. Dominikus Krankenhaus- und Jugendhilfe gGmbH mit 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Umsatz von 70 Millionen Euro im Jahr und seine größte Einrichtung, das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus, Ludwigshafen am Rhein, investieren weiter in die Zukunft, gab die Geschäftsführung heute im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Hospiz Elias, Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst und Kinderheim St. Annastift bieten wichtige Leistungen für Ludwigshafen, die Region und darüber hinaus, das Kinder- und Jugenddorf Maria Regina in Silz ist fester Partner der Jugendhilfe in der Südpfalz.

Im vergangenen Jahr gelang es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Verantwortlichen des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses durch weitere Positionierung und Spezialisierung die Patientenzahlen des Hauses auf dem hohen Niveau des Vorjahres zu halten und in einigen Bereichen sogar zu steigern. „Rund 53.000 Patienten aus Ludwigshafen und darüber hinaus schenkten uns ihr Vertrauen“, erklärt Marcus Wiechmann, Geschäftsführer der St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH (Träger des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses). Dies bedeutet einen Umsatz von 60 Millionen Euro für die Ludwigshafener Einrichtung. Ein wichtiger Schritt sei die Rezertifizierung des Krankenhauses nach KTQ im April gewesen.

Stationär wurden im vergangenen Jahr 18.000, ambulant sogar 35.000 Patienten behandelt. Interessant ist auch der Altersdurchschnitt der Patienten des Ludwigshafener Krankenhauses der Schwerpunktversorgung. 5.640 stationäre Patienten waren unter 18 (eine weitere Steigerung gegenüber den Vorjahren), 4.752 stationäre Patienten über 70, der älteste Patient war 104 Jahre alt. Etwa 55 % der Menschen, die Hilfe im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus suchten, kamen aus Ludwigshafen. Aber auch viele Patienten aus dem Rhein-Pfalz-Kreis, Landau, Bad Dürkheim, Frankenthal, Mannheim und sogar dem Odenwald ließen sich hier behandeln.

In diesem Jahr werden die älteren Patienten weiter in den Fokus genommen. „Wir arbeiten auf Hochtouren an der Inbetriebnahme der Geriatrie. Es freut mich sehr, dass wir dazu eine so kompetente Fachfrau gewinnen konnten, die dazu noch aus Ludwigshafen stammt und in unserem Haus geboren wurde“, betont Geschäftsführer Marcus Wiechmann. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz hat neben Kliniken der Städte Mainz, Kaiserslautern, Koblenz und Trier das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus, Ludwigshafen am Rhein beauftragt, eine der fünf im Land geplanten Hauptfachabteilungen Geriatrie zu gründen. Hauptgrund war unter anderem neben den anderen Fachabteilungen der große orthopädische und unfallchirurgische Schwerpunkt des Hauses.

Seit November 2011 arbeitet die Chefärztin der neuen Geriatrischen Klinik Dr. med. Ariane Zinke im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus. Die 40-Jährige stammt aus Ludwigshafen und war zuvor als Oberärztin in der medizinisch-geriatrischen Klinik der Agaplesion Frankfurter Diakoniekliniken, Frankfurt am Main, tätig. Neben dem Aufbau der Klinik und des Teams werden bereits seit Januar mit einem innovativen Ansatz alterstraumatologische Patienten interdisziplinär betreut. Im April 2012 wird die Geriatrische Station B4 eröffnet. Zunächst stehen 30 Betten zur Verfügung, der Aufbau von Spezialabteilungen ist geplant. Im Herbst sollen alle Baumaßnahmen im vierten Stock, wo auch Therapieräume, behindertengerechte Lehrküche und andere für die Klinik notwenige Voraussetzungen geschaffen werden, abgeschlossen sein. Hierfür werden 2,5 Millionen Euro investiert, wovon der Anteil des Landes 1,4 Millionen Euro beträgt. Ungefähr 30 % der stationären Patienten des Krankenhauses sind heute bereits 70 Jahre und älter. In der Geriatrie gilt es, die Besonderheiten des Alterns und die individuellen Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen mit einer multimodalen, fächerübergreifenden Behandlung zu begegnen. „Im Mittelpunkt der multidimensionalen Behandlung steht der größtmögliche Erhalt der Selbstständigkeit, die Optimierung der Lebensqualität sowie der Respekt und die Würde gegenüber den älteren Menschen unserer Gesellschaft - verbunden mit einem speziellen medizinischen Fachwissen“, so die neue Chefärztin.

Der Umbau im St. Annastiftskrankenhaus für die stationäre Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 20 Betten auf zwei Stationen hat begonnen. Es entstehen zwei moderne und helle Stationen im Erdgeschoß und ersten Stockwerk. Nach den Umzügen anderer Bereiche aus dem Erdgeschoss und 1. Stockwerk und dem Ausräumen der Räumlichkeiten wird aktuell der Baustellenbereich durch eine Spezialtruppe entkernt. Auch die Baugrube für die Multifunktionshalle ist ausgehoben, trotz widriger Witterung laufen die Arbeiten an den Fundamenten. Parallel laufen bereits die Ausschreibungen für den 2. Bauabschnitt mit dem Innenausbau und der Außengestaltung. Die 20 stationären Betten werden dringend benötigt. Der Versorgungsbedarf in diesem Bereich ist sehr groß, und steigt voraussichtlich weiter an. Als künftiges Pflichtversorgungsgebiet sind mit der Psychiatriereferentin und dem Pfalzinstitut zunächst die Stadt Ludwigshafen, die Stadt Frankenthal sowie der Norden und die Mitte des Rhein-Pfalz-Kreises vorgesehen. Die ersten neuen Mitarbeiterinnen konnten bereits eingestellt werden, um weiteres Interesse für Stellen im Pflege- und Erziehungsdienst zu wecken findet am 7. März ein Informations- und Bewerbertag statt bei dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Fragen zur Verfügung stehen. Die ersten Patienten sollen im Herbst einziehen können. Am 24. Oktober findet die offizielle Einweihung der Stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie statt. In den Um- und Neubau der 800 Quadratmeter Nutzfläche fließen etwa 1,7 Millionen Euro.

Das Jahr 2012 steht unter anderem auch unter dem Motto „100 Jahre St. Annastift“. 1912 startete die engagierte Lehrerin Karolina Burger ihr Engagement für die Ärmsten in Ludwigshafen. Ihr katholisches Fürsorgeheim, das spätere St. Annastift, wurde schnell zu einem Refugium für uneheliche Mütter, verwaiste Säuglinge und Kleinkinder. Heute stehen in dieser Tradition das Kinderheim St. Annastift und die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses. Aus dem kleinen Fürsorgeheim der Anfangsjahre ist eine leistungsstarke Einrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien geworden. Zum Jubiläumsjahr erscheinen ein Jubiläumsjournal mit vielen Bildern und ein Veranstaltungskalender. Über das ganze Jahr sind zahlreiche Veranstaltungen zu verschiedensten Themen für Betroffene, Fachpersonal und Interessierte geplant. Der offizielle Festakt zum Jubiläum wird im Mai stattfinden. Zum Tag des Kindes gibt es am Tag der offenen Tür mit Gartenfest am 22. September die Möglichkeit im ganzen St. Annastift hinter die Kulissen zu schauen.

Immer mehr Kinder und Jugendliche und ihre Eltern wählen das Haus als Ansprechpartner. In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im St. Annastiftskrankenhaus wurden im vergangenen Jahr 3.800 Patienten stationär behandelt. Dazu kommen eine große Anzahl von Notfall- und Ambulanzpatienten. Fachleute für Allergien und Lungenkrankheiten (Allergologie und Pneumologie), Kindernervenkrankheiten (Neuropädiatrie), Kinderdiabes (pädiatrische Diabetologie), kindliche Hormonstörungen (Endokrinologie), Pädiatrische Gastroenterologie, Perinatalmedizin, Kinderradiologie, Kinderchirurgie mit Fehlbildungschirurgie und kindlicher Psychosomatik versorgen eine große Zahl von kranken Kindern und Jugendlichen. 2011 wurde die Schmerztagesklinik für Kinder und Jugendliche eröffnet. Seit August arbeitet die Kinderorthopädien Priv.-Doz. Dr. med. Ute Schreiner, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie mit den Zusatzbezeichnungen Kinderorthopädie und Orthopädische Rheumatologie in der Orthopädischen und Unfallchirurgischen Klinik.

Aber auch in anderen Bereichen wird an der Profilierung gearbeitet. Am St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus hat sich in den vergangenen Jahren unter anderem die Diabetes-Behandlung zu einem Schwerpunkt entwickelt. Nach der Gründung eines Diabeteszentrums, erfolgte im Januar 2011 die Anerkennung als spezialisierte Diabetes-Behandlungseinrichtung für Typ 1 und Typ 2 von Erwachsenen durch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft. Für diabetische Kinder ist das St. Marien- und Annastiftskrankenhaus bereits seit 2008 das einzige zertifzierte Kinderdiabeteszentrum in Süddeutschland und wurde im vergangenen Jahr erfolgreich rezertifiziert.

Wichtig ist auch die weitere Modernisierung. Ein großer Schritt war der Um- und Anbau der Zentralen Notaufnahme und des Patientenaufnahmezentrums PAZ. In diese Maßnahme werden insgesamt über sieben Millionen Euro in die verbesserte Versorgung unserer Patienten investiert. Mit knapp fünf Millionen Euro wird sich das Land Rheinland-Pfalz in Form von Fördermitteln an der Maßnahme beteiligen. Bis Herbst 2012 soll die Komplett-Sanierung der Stationen fertig sein. Aktuell laufen die Arbeiten im Erdgeschoss. Neben der Entkernung der einzelnen Bereiche wurden seit 2005 im St. Marienkrankenhaus die Patientenzimmer und Funktionsbereiche nach modernstem Stand umgebaut. Neben einer hellen und freundlichen Ausstattung wurde Wert auf moderne, großzügige Sanitärbereiche gelegt. Auch die technischen Voraussetzungen für wichtige Patientenüberwachungen direkt im Patientenzimmer wurden geschaffen. „Wir danken unseren Patientinnen und Patienten und auch den Anwohnern für das uns während der Baumaßnahmen entgegengebrachte Verständnis“, betont Jürgen Will, Leiter Verwaltungsmanagement.

Aktuell wird am Aufbau der Hauptfachabteilung Geriatrie gearbeitet