Am Freitag, den 4.11.2011, übergab Herr Trescher, Geschäftsführer der St. Dominikus Stiftung Speyer, symbolisch den neuen Bus an Dr. med. Jochen Gehrmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP), der gemeinsam mit Roswitha Beck als Vorsitzende des Vereins zur Unterstützung gemeindenaher Psychiatrie in Rheinland-Pfalz und weiteren Sponsoren die rote Schleife um den Bus auflöste.
Die Stiftung in Speyer hatte 2011 die Spendenkampagne „Spenden Sie Kraft“ gestartet, um einen solchen Bus anschaffen zu können. Psychisch kranken Kindern und Jugendlichen fehlen häufig Möglichkeiten, ihre natürliche Umgebung mit all ihren Sinnen zu entdecken und zu erfahren. Daher unternimmt das Team der KJP viele Ausflüge mit den Kindern: in die Natur an den Rhein, zum Tierpark Rheingönheim oder in den Pfälzerwald, zum Sport zu verschiedenen Sportstätten, oder auch in ein Museum, denn viele Kinder waren bis zu ihrer Behandlung in der KJP am St. Annastiftskrankenhaus noch nie in einem Museum. Um diese Ziele zu erreichen, wurde bisher improvisiert: Mal wurden öffentliche Verkehrsmittel benutzt, mal ein Bus gemietet, mal einer von einer Schule geliehen. Das gestaltete sich sehr aufwändig – und manchmal scheiterte ein Ausflug auch am fehlenden Transportmittel.
Dank vieler Einzelspenden und einiger Großspenden, insbesondere 30.000 Euro durch die Hector-Stiftung, konnte der lang ersehnte Bus – ein blauer Ford Transit - nun endlich gekauft werden und es gibt auch noch Reserven für den Unterhalt und die Finanzierung der ersten schönen Ausflüge. Die Mitarbeiter und Patienten der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie bedanken sich herzlich bei allen, die mit ihrem – kleinen und großen – Beitrag diese Anschaffung möglich gemacht haben!!
Zur Busübergabe konnten neben Prokurist Jürgen Will, Leiter des Verwaltungsmanagements und dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Berthold Messemer auch Frau Leupold (Dietmar-Hopp-Stiftung), Herrn Bleich (Hector-Stiftung) und Herrn Traue (Vorstand der Stiftung der Sparkasse Vorderpfalz und Präsident des Lions Clubs Vorderpfalz) begrüßen.
Dr. Jochen Gehrmann, Chefarzt, erläuterte den Gästen die Arbeit der seit 2005 bestehenden Klinik auch mit Hinblick auf die Erweiterung um einen stationären Bereich 2012 und stellte bereits das nächste Spendenprojekt der Klinik für 2012 vor: die Ausstattung eines Snoezelenraums. Artus, unser Mitarbeiter auf vier Pfoten, war ebenfalls in regem Kontakt mit den Gästen. Und dann gab es zu guter Letzt noch eine schöne Überraschung: In seiner Eigenschaft als Präsident des Lions Clubs Vorderpfalz kündigte Herr Traue die nächste Spende an: ein Teil der Erlöse einer Benefizveranstaltung des Lions Clubs im Pfalzbau zugunsten bedürftiger Kinder sei für die Ludwigshafener Kinder- und Jugendpsychiatrie bestimmt.
Fakten und Hintergründe
Nach den Daten des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys des Robert-Koch-Instituts (2008) erleiden bis zu 20% aller Kinder- und Jugendlichen während des Heranwachsens zumindest eine seelische Krise, die auch professioneller Hilfe bedürfte. Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses Ludwigshafen am Rhein, unter der Leitung von Chefarzt Dr. Jochen Gehrmann, bietet fachliche Hilfen für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende bis zum 18. Lebensjahr und deren Familien, die unter akuten oder länger andauernden psychischen, psychosomatischen und neuropsychiatrischen Problemen, Störungen und Erkrankungen leiden oder von seelischer Behinderung bedroht sind. Damit erfüllt das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus seit 2005 einen Versorgungsauftrag des Landes Rheinland-Pfalz. Die Abteilung umfasst gegenwärtig eine Institutsambulanz und zwei tagesklinische Stationen. Der psychotherapeutische Schwerpunkt liegt auf der Verhaltens- und Familientherapie. Insbesondere um zusätzliche erlebnispädagogische Einheiten zu ermöglichen, ist die Einrichtung auch auf Spenden angewiesen. Zuletzt konnten so ein Sinnes-, Lehr- und Genussgarten im St. Annastiftskrankenhaus gestaltet und aktuell ein Bus für die Klinik angeschafft werden.