Minimal-Invasive-Chirurgie (MIC) in unserer Gynäkologie

Für schonende minimal-invasive Verfahren ist der Operationssaal speziell mit modernster Videotechnik ausgerüstet.

Ausschabung

Aus dem Muttermundskanal und aus der Gebärmutterhöhle wird Gewebe (oder eine Fehlgeburt) ausgeschabt, um es feingeweblich untersuchen zu können. Diese geschieht häufig kombiniert mit einer Gebärmutterspiegelung, um genau zu beurteilen, welche Veränderung besteht. Zusätzlich kann mit der Spiegelung beurteilt werden, ob diese Veränderung vollständig entfernt wurde.

Konisation

Bei einem auffälligen Krebsvorsorgeabstrich ist es erforderlich, ein Gewebestück kegelförmig aus dem Muttermund zu schneiden sowie eine Ausschabung durchzuführen, um einen sicheren feingeweblichen Befund des Gewebes zu erhalten und dabei in vielen Fällen die Veränderung komplett zu entfernen. In den meisten Fällen ist zuvor eine Abklärung in der Dysplasie-Sprechstunde erfolgt.

Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)

Mit sehr kleinen Instrumenten ist es möglich, durch den Gebärmutterhalskanal in die Gebärmutterhöhle hineinzusehen und Veränderungen, die sich dort befinden, zu erkennen und eventuell gleich zu behandeln. Diese Gebärmutterspiegelung wird durchgeführt bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch, durch Ultraschall bekannten Veränderungen in der Gebärmutterhöhle und unklaren Blutungen (um deren Ursache zu erkennen). Hierbei können gegebenenfalls Myome, die in die Gebärmutterhöhle hineinragen sowie Polypen operativ entfernt werden. Bestehen bei unauffälligem Befund der Gebärmutter sehr starke, nicht gewünschte Blutungen, so kann die Gebärmutterschleimhaut auf diesem Wege entfernt oder mit Hitze verkocht werden, so dass in den meisten Fällen (ca. 70%) später keine oder wesentlich geringere Blutungen auftreten.

Bauchspiegelung (Pelviskopie, Laparoskopie)

In der traditionellen operativen Gynäkologie erfolgten die Operationen mit Eröffnung des Bauchraumes durch Bauchschnitt. Inzwischen gelingt es, mit der Bauchspiegelung Operationen an den weiblichen Organen ohne Bauchschnitt durchzuführen. Der Vorteil liegt in den deutlich kleineren Einschnitten in die Körperoberfläche und dem zum Teil schonenderen Umgang mit den betroffenen Organen sowie der kürzeren Operationsdauer. Dieses führt im Allgemeinen dazu, dass die Patientinnen sich schneller erholen und in ihren Alltag zurückkehren können. Zusätzlich sind Verwachsungen, die nach jeder Operation entstehen können, bei einer durchgeführten Bauchspiegelung seltener als nach einem Bauchschnitt. Um für den Operateur, trotz der dünnen Optik, die durch den Bauchnabel geschoben wird, ausreichende Sichtverhältnisse zu erhalten, wird das Bild mittels einer Videokamera auf einen Fernsehbildschirm vergrößert, so dass der Operateur häufig eine noch bessere Übersicht hat als bei einem Bauchschnitt.

Die Bauchspiegelung ist das bevorzugte Verfahren bei Unterbauchbeschwerden (Endometriose, Verwachsungen), zur Abklärung und Operation von Eierstockbefunden, bei Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch mit Überprüfung der Eileiterdurchgängigkeit und bei gutartigen Tumoren der Gebärmutter (Myome), bei der die Gebärmutter erhalten werden soll. In geeigneten Fällen ist sogar eine Entfernung der Gebärmutter möglich. Zusätzlich können die meisten Eileiterschwangerschaften mit dieser Methode operiert werden, ohne dass der Eileiter entfernt werden muss.

Zunehmend können in geeigneten Fällen auch ausgedehnte Krebsoperationen (Gebärmutterhals, Gebärmutterkörper) mit der Bauchspiegelung durchgeführt werden, so dass ein belastender Bauchschnitt vermieden werden kann.