Markus Trescher in den Ruhestand verabschiedet

Wirken für Stiftung, Krankenhaus, Jugendhilfe und Schulen

Am 30. Juni tritt Markus Trescher, Geschäftsführer der St. Dominikus Stiftung Speyer, in den Ruhestand. 18 Jahre arbeitete der 63-Jährige für die Einrichtungen der Dominikanerinnen des Institut St. Dominikus Speyer. In dieser Zeit hat er viel erlebt und viel bewegt. Treschers Engagement reichte von der Geschäftsführung zweier Krankenhäuser in Ludwigshafen und Dahn, über die Etablierung der Hospizarbeit in Ludwigshafen bis zur Entwicklung der Jugendhilfe und Sicherung von sieben katholischen Privatschulen in Speyer, Landstuhl und St. Ingbert. Die letzten Jahre hat er sich mit aller Kraft für die Positionierung der St. Dominikus Stiftung und den Aufbau des Fundraising für "seine" Einrichtungen eingesetzt. Besonders die Palliativarbeit war und ist ihm "Herzensanliegen".

Im Rahmen einer Feierstunde verabschiedete der Vorstand der St. Dominikus Stiftung den langjährigen Mitarbeiter im Institut St. Dominikus - Kollegen, Mitarbeiter und Weggefährten waren da. Viel Lob war zu hören, Erinnerungen und gute Wünsche wurden ausgetauscht. "Diese Feierstunde stellt eine Schwelle dar, für Sie und für unsere Stiftung", brachte Stiftungsvorsitzende Schwester Gertrud Dahl die Gefühle der Anwesenden auf den Punkt, bevor Weihbischof Otto Georgens mit einem geistlichen Impuls Akzente setze. "Ein herzliches Vergelt'ts Gott", gab Professor Bernhard Vogel, Ministerpräsident außer Dienst und ebenfalls Mitglied des Vorstands der Stiftung dem zukünftigen Ruheständler mit auf den Weg.

Am 1. Oktober 1997 startete Markus Trescher als Verwaltungsdirektor für das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen, St. Josefskrankenhaus Dahn und Kinderheim St. Annastift Ludwigshafen seine Tätigkeit in Ludwigshafen. Er kam vom Marienkrankenhaus Soest. "Das Werk der Ordensschwestern zu sichern und fortzusetzen, stellte für mich täglich eine neue Herausforderung dar", erklärt der 1952 in Freiburg geborene Betriebswirt. Über sich selbst spricht der scheidende Geschäftsführer eher zurückhaltend, dafür umso mehr über die Einrichtungen - das Krankenhaus, das Kinderheim, das Kinderdorf, das Hospiz, die Schulen - für die er sich eingesetzt hat und über die Menschen, denen er dabei begegnet ist. "Die Vernetzung war mir immer wichtig", schildert er. Sehr schätzte er dabei die gute Zusammenarbeit im Sinne der Sache, zum Beispiel mit der regionalen Politik oder der ehemaligen Gesundheitsministerin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer.

Herausforderungen gab es Einige: Gut in Erinnerung ist dem Freiburger mit Wahlheimat Ludwigshafen-Maudach noch die wegen des Fundes und der Entschärfung einer Bombe aus dem zweiten Weltkrieg notwendig gewordene Evakuierung des St. Marienkrankenhauses und auch des kompletten St. Annastift mit Kinderklinik und Kinderheim. Und das knapp zwei Monate nach Antritt seiner neuen Tätigkeit. "Ein gewaltiger Einstieg. Das war die erste Evakuierung eines kompletten Krankenhauses in Deutschland", erinnert er sich. Das Ganze gelang - "vor allem durch den Einsatz vieler engagierter Mitarbeiter", ist ihm wichtig.

Mit Gründung der gemeinnützigen GmbH's als Teil der St. Dominikus Stiftung, in die die Dominikanerinnen des Institut St. Dominikus ihre Einrichtungen 2003 überführten, wurde Trescher Geschäftsführer für die St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH, die Gemeinnützige St. Dominikus Schulen GmbH und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der St. Dominikus Stiftung. Wichtige Meilensteine seiner Tätigkeit unter anderem die Vorbereitung und der Start der Sanierung des Bettenhauses im St. Marienkrankenhaus, die Sanierung des Kinderheim St. Annastift, die Etablierung der Hospizarbeit in Ludwigshafen mit Übernahme der Trägerschaft des Ambulanten Hospizdienst und später dem Bau des stationären Hospiz Elias, die Weichenstellung für das Perinatalzentrum am St. Marienkrankenhaus und der Start der Kinder- und Jugendpsychiatrie. "Hier haben wir lange gerungen", erinnert er sich. Doch das ist noch nicht alles: Auch mit den katholischen Privatschulen in Speyer, Landstuhl und St. Ingbert, die er von 2003 bis 2010 und noch einmal übergangsweise 2012 als Mitgeschäftsführer der Gemeinnützigen St. Dominikus Schulen GmbH, St. Ingbert, leitete, ist Markus Trescher eng verbunden. Herausforderungen waren auch hier Finanzierung, Sanierungen und Modernisierungen. Und eine weitere Besonderheit: Nach langen Vorbereitungen wurden zu den ursprünglichen fünf Schulen des Trägers im Jahr 2010 die beiden Speyerer Edith-Stein-Schulen übernommen.

"Dann reizten neue Aufgaben", wie der Betriebswirt, der eigentlich das elterliche Hutfachgeschäft übernehmen wollte und sich nach einem Bandscheibenvorfall in jungen Jahren in Richtung Krankenhausverwaltung umorientierte, berichtet: Seit 2009 kümmerte sich Markus Trescher als Geschäftsführer der St. Dominikus Stiftung unter anderem um das dominikanische Profil und den Aufbau des Fundraising. Für eine Reihe wichtiger sozialer Projekte, deren Umsetzung sonst nicht möglich gewesen wäre, hat er Spenden gesammelt, viele Freunde, Förderer und Sponsoren gewonnen.

Symbolisch, seit zwölf Jahren bereits hängt in Markus Treschers Büro ein von Margot Herzog gemaltes Ölgemälde. "Das Gemälde ist für mich Erinnerung, Verpflichtung und Ansporn." Die Apothekerin und ihre Schwester, beide kinderlos, haben die Katharina und Margot Herzog Stiftung zu Gunsten des St. Annastift hinterlassen. Den Ruhestand will der Manager Trescher, der in den letzten Jahren selten weniger als zehn Stunden am Tag bei der Arbeit verbracht hat, "bewusst genießen". "Ich freue mich auf mehr Zeit mit meiner Frau", sagt er strahlend. Weitere Pläne gibt es auch schon: "Ich bin leidenschaftlicher Koch, will mehr lesen, auch einmal tagsüber an meinen Krippen bauen und vor allem auch wieder Querflötenunterricht nehmen", schildert er. Die sechs Enkelkinder haben auch schon konkrete Pläne mit ihrem Opa. Und auch das soziale Engagement im Kinderschutzbund, im Dombauverein und im Hospizförderverein soll nicht zu kurz kommen.

Nachfolgerin Snjezana Gorickic wurde in den vergangenen Wochen durch Trescher eingearbeitet.

Markus Trescher geht in den verdienten Ruhestand