Mitten im Lockdown waren im August 2020 die ersten beiden Kurse PF A und PF B unter dem Pflegeberufegesetz gleichzeitig als Pioniere gestartet und sind nun bei einer feierlichen Zeugnisübergabe verabschiedet worden. Viele Mitarbeitende aus dem Haus, von der Krankenhausleitung und auch Angehörige waren gekommen, um mit den 30 frisch gebackenen Pflegefachleuten zu feiern.
In den Glückwunschreden wurde zurück auf die Ausbildungszeit, aber auch nach vorne geschaut. So umriss Schulleiterin Monika Heuvelmann die Bedingungen der erstmals durchgeführten generalistischen Ausbildung: „Die Vorgaben der Dienstleistungsbehörde kamen erst nach und nach im laufenden Prozess. So mussten Lehrerende und Praxisanleitenden die Umsetzung in den Ausbildungs- und Prüfungsplan sehr schnell bewältigen. Beide Kurse haben sich sehr gut auf die Bedingungen eingestellt.“
Praxisanleiterin Daniela Roewer dankte beiden Kursen für die gute Kooperation auf den Stationen, besonders unter Corona-Bedingungen und betonte, dass alle weiteren Kurse von den Erfahrungen der Pioniere profitieren werden. Der ärztliche Direktor Prof. Dr. med. Schröder freute sich über so viele Absolventen und überbrachte die Glückwünsche der Krankenhausleitung. Pflegedirektor Dirk Schmidt beleuchtete in seiner Ansprache die vielen Ebenen des Pflegeberufs. „Sie haben sich für einen zukunftssicheren Beruf entschieden, der nah am Menschen ist und viele Möglichkeiten bietet“, erläuterte er das Potenzial der Pflege. Auch eine Vertreterin der Pflegekammer war aus Mainz angereist, um zu grüßen und die Notwendigkeit der Berufspolitik herauszustellen.
Die Kursleitenden, Johanna Scriba und Hans-Peter Graber, hatten bereits einige Tage vor der letzten Prüfung unter der Leitung von Pastoralreferentin Birgit Kiefer den traditionellen Abschlussgottesdienst zum Thema des Leitbildes „Für Menschen – Mit Menschen“ mitgefeiert. Bei der Zeugnisübergabe richteten sie persönliche Worte an ihre Kurse. Johanna Scriba dankte Ihrem Kurs PF A für die Zusammenarbeit und stellte das Engagement der Teilnehmenden heraus. Hans-Peter Graber schaute zusätzlich auch auf einige Highlights in den Ausbildungsjahren mit seinem Kurs PF B zurück, wie beispielsweise die Kursfahrt nach Freiburg. Am Ende seiner Rede machte er eine „offizielle pflegerische Übergabe“ an Pflegedirektor Schmidt und erläuterte ihm, welche Kompetenzen die ehemaligen Azubis haben, die nun in den Kreis der Mitarbeitenden übernommen werden.
Auch die Absolventen dankten ihren jeweiligen Kursleitenden sowie dem gesamten Team der Pflegeschule mit warmherzigen Worten und kleinen Geschenken. Bereits in der Anrede wurde deutlich, dass sich die Pflegefachleute ihrer neuen Berufsbezeichnung inmitten von „Krankenschwestern“ und „Gesundheits- und (Kinder) Krankenpflegern“ bewusst sind.
Besonders glücklich war Seyamak Fotohi aus dem Kurs PF B über seinen Abschluss. Dem gebürtigen Iraner sind religiöse Aspekte in der Pflege der Patienten wichtig: "Durch die enge Bindung zu meiner Kirchengemeinde und das Arbeiten am St. Marienkrankenhaus kann ich hier meinen Glauben gut leben", sagte der 34-Jährige, der schon die GKPH-Ausbildung am Haus absolviert hatte und jetzt als Pflegefachmann auf der Intensivstation beginnt.
Bevor Schulleiterin Monika Heuvelmann zum Umtrunk einlud, wurde nochmal die Stimmung im Aufenthaltsraum angeheizt, als alle beim „Komet“ von Apache 207 „….und wenn ich geh’, dann so wie ich gekommen bin, wie ein Komet, der zweimal einschlägt ….“ mitsangen.
Das Team der Pflegeschule ist erleichtert, dass die erste Runde der generalistischen Ausbildung geschafft ist und wünscht den Pflegefachleuten alles Gute für ihren beruflichen und persönlichen Weg.