Staatssekretärin Nicole Steingaß zu Besuch im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen

Großes Interesse an Notfallversorgung von Kindern, innovativen Behandlungen und moderner Pflegeausbildung

Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz, kam am 27. Februar 2025 zu einem ausführlichen Besuch mit fachlichem Austausch zu spannenden gesundheitspolitischen Themen ins St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus in Ludwigshafen.

In intensiven Gesprächen mit Geschäftsführer Marcus Wiechmann und Prokurist Jürgen Will nahm sie sich viel Zeit für den Austausch und Blick hinter die Kulissen. Zusätzlich nutzte die Staatssekretärin bei einem Rundgang die Möglichkeit die neue Palliativstation und die ebenfalls neu gebaute Kinderklinik mit Notaufnahme, Ambulanzen und der freundlichen Kinderstation zu besichtigen und mit Mitarbeitenden der Bereiche zu sprechen.

Die Palliativstation im St. Marienkrankenhaus ist der Ort, an dem Menschen mit einer unheilbaren, fortschreitenden Erkrankung aufgenommen werden und besondere Unterstützung erfahren. Der Ansatz umfasst die Linderung von belastenden Symptomen, wie Schmerzen, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Unruhe und Ängsten. Im Anfang des letzten Jahres bezogenen Neubau werden zehn Patienten in modernen und gemütlichen Einzelzimmern betreut. Die persönliche Atmosphäre der Station trägt dazu bei, dass sich Patienten, aber auch Angehörige und Freunde wohlfühlen können.

Mit der großen und modern ausgestatteten Klinik für Kinder- und Jugendmedizin erfüllt das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus eine wichtige Rolle in der Versorgung von kranken Kindern und Jugendlichen in Ludwigshafen und der Region. Die Notaufnahme für Kinder- und Jugendliche erfüllt die neuesten Vorgaben. Bis zu 45 Kinder und Jugendliche werden auf Station G2 von einem engagierten Pflegeteam betreut. Neben der Not- und Akutbehandlung stehen chronisch kranke Kinder im Fokus. Die Klinik betreut als Kinderdiabeteszentrum Kinder und Jugendliche zwischen drei und 18 Jahren aus einem Umkreis von rund 50 Kilometern. Eine überregionale Rolle spielt auch der Schwerpunkt Neuropädiatrie mit Schlaflabor und Schmerztagesklinik.

Das Ludwigshafener Krankenhaus der Schwerpunktversorgung überzeugte beim Besuch als Vorreiter bei Innovationen. Ein Programmpunkt war die Verbindung von Patientenversorgung mit Forschung im Bereich Innere Medizin. Prof. Dr. med. habil. Tanja Kühbacher, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Kardiologie, Pneumologie, Palliativmedizin, Diabetologie ist seit einem Jahr im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus in diesem Bereich tätig. Die besondere Expertise der Internistin und Gastroenterologin ist die Behandlung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) auf höchstem klinischem Niveau und die Prävention und Behandlung von nahrungsmittelassoziierten Erkrankungen. Unter anderem führt sie Studien in diesen Bereichen durch, wodurch Patienten nach neuesten Erkenntnissen und mit modernsten Methoden behandelt werden können. Dafür kommen Betroffene aus ganz Deutschland nach Ludwigshafen.

Ein weiterer Höhepunkt des Besuchs war das Eintauchen von Nicole Steingaß in die digitale Zukunft der Pflegeausbildung. In der Pflegeschule des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses wird mit modernster Technologie die Ausbildung in der Pflege auf ein neues Niveau gehoben. Bereits seit mehreren Jahren unterstützen virtuelle Wirklichkeiten (VR) die Auszubildenden beim Lernen. Auch hier ist das Team aus Ludwigshafen Vorreiter. Durch den Einsatz von virtuellen Brillen wird den Auszubildenden ein interaktives Lernumfeld geboten. Sie haben so die Möglichkeit komplexe Abläufe in der Patientenversorgung in der virtuellen Welt zu üben. Anatomiemodule ermöglichen neue Erlebnisse und anderes Lernen durch Eintauchen in den Körper. Und auch der Besuch aus Mainz nahm die Möglichkeit wahr dies unter der Anleitung der erfahrenen Pflegelehrer Hans-Peter Graber und Sven Heise selbst zu testen.

Natürlich kam auch die zukünftige Krankenhausreform zur Sprache: „Die Krankenhausreform bedeutet für uns in Ludwigshafen, dass wir im Gesundheitsbereich noch mehr zusammenarbeiten müssen. Unser Krankenhaus deckt dabei Felder ab, die andere Kliniken in der Region nicht im Portfolio haben. Zusätzlich überzeugen wir mit einem hohen medizinischen Niveau und haben uns als Schwerpunktversorger auf wichtige Teilgebiete spezialisiert. Im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie sind wir als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung und Wirbelsäulenzentrum der größte Versorger in Rheinland-Pfalz. Mit unserem Perinatalzentrum und unserer modernen Kinderklinik haben wir eine unverzichtbare Rolle in der medizinischen Versorgung von Familien und bieten dabei auch Felder an, die sonst nur Universitätskliniken abdecken. Dazu kommen in der Inneren Medizin unsere Gastroenterologie mit überregionalem Ruf, unsere langjährige Erfahrung in der Versorgung von Schwerstkranken auf der Palliativstation und die Geriatrie. Aber auch bei der Ausbildung der zukünftigen Pflegegeneration setzen wir mit digitalen Techniken neue Maßstäbe“, betont Geschäftsführer Marcus Wiechmann im Gespräch. „Im Austausch mit der Staatssekretärin haben wir diskutiert, wie die Reform für eine hochwertige Versorgung der Bevölkerung der Region umgesetzt werden kann und welchen Part wir dabei übernehmen können“, führt Wiechmann aus.

Gut aufgestellt für die Zukunft

In den vergangenen Jahren hat das Team rund um Geschäftsführer Marcus Wiechmann das medizinische Leistungsspektrum des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses immer weiter ausgebaut und geschärft. Anfang 2024 ging der Neubau für Kinderklinik, Palliativstation und OPs in Betrieb. Das war ein Quantensprung für die Mitarbeitenden und vor allem auch Patientinnen und Patienten, verbunden mit einer deutlichen Verbesserung der Versorgung. Patientenwohl, Patientensicherheit und moderne Abläufe stehen im Fokus. Die Kosten für die Baumaßnahme beliefen sich auf rund 60 Millionen Euro, davon wurden etwa 40 Millionen Euro durch das Land gefördert (darin enthalten sind 8,9 Millionen Euro an Bundesmitteln aus dem Krankenhausstrukturfonds, die aus der Liquiditätsreserve der Krankenkassen stammen). Für die patientenorientierte Einrichtung und Gestaltung von Kinderklinik und Palliativstation spendeten Privatpersonen, Firmen und Stiftungen zwei Millionen Euro. Aktuell entsteht direkt neben dem OP-Bereich die neue Intensivstation nach modernsten Vorgaben. Und auch das Projekt „Aufnahme ohne Bett“ wird baulich umgesetzt. Spätestens Ende des Jahres sollen hier Patienten versorgt werden. Gleichzeitig werden die Weichen für eine neue Hochleistungsendoskopie gestellt. Der Neubau der Küche am Standort St. Marienkrankenhaus ist bereits in konkreter Planung und die ersten Vorgespräche über den Ausbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie haben bereits stattgefunden. „Das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus hat sich in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt und ist ein wichtiger Schwerpunktversorger für Ludwigshafen und die Region Vorderpfalz geworden“, betont Geschäftsführer Marcus Wiechmann.