Musiktherapie steigert Lebensqualität

Am 27. September 2018 stellen Forscher der SRH Hochschule Heidelberg ihre Ergebnisse des BMBF-Projekts „Musiktherapie 360°“ vor: Sowohl Patienten als auch Angehörige und Pflegepersonal profitieren vom umfassenden Behandlungskonzept.

Einsamkeit. Dieses Gefühl kennen viele Seniorinnen und Senioren. Musiktherapie kann hier helfen: Seit 2015 bietet die SRH Hochschule Heidelberg in den Piloteinrichtungen St. Hedwig in Heidelberg und St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen (Geriatrische Klinik) das Projekt „Musiktherapie 360°“ an. Die Forscher haben damit deutschlandweit erstmals ein Behandlungskonzept entwickelt und implementiert, das sich nicht nur an Pflegebedürftige, sondern auch an ihre Angehörigen und die Pflegenden richtet. Zum Abschluss des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts ziehen Wissenschaftler, Therapeuten und die beteiligten Einrichtungen nun Bilanz.

Beim Symposium zum Abschluss des BMBF-Projekts „Musiktherapie 360°“ am 27. September (17 bis 20 Uhr) stellen Forscher und beteiligte Praxiseinrichtungen die Ergebnisse an der SRH Hochschule Heidelberg vor.

Wie kann die Lebensqualität von Pflegebedürftigen verbessert werden? Eine wichtige Frage vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft und der zunehmenden Zahl von Pflegebedürftigen. So beschäftigen sich auch die Forscher der SRH Hochschule Heidelberg seit drei Jahren mit Lösungsmöglichkeiten. An zwei Tagen in der Woche besuchen die Musiktherapeuten und auch Studierende der Hochschule die geriatrischen Einrichtungen in Heidelberg und Ludwigshafen. Gemeinsam mit den Bewohnern und Patienten musizieren und singen sie. Viele sind an Demenz erkrankt, doch häufig beherrschen sie jede einzelne Strophe der Volkslieder.

Im Rahmen des Projekts haben die Wissenschaftler über 180 Bewohner/Patienten, knapp 80 Angehörige und über 50 Mitarbeiter befragt. „Die Bewohner und Patienten fühlen sich wohler und spüren auch eine positive Beeinflussung der Krankheitsbewältigung“, berichtet der Musiktherapeut Michael Keßler. In der Musik erkennt er einen enormen therapeutischen Effekt: „Sie weckt Erinnerungen und Emotionen.“ Durch den regen Austausch miteinander in den Musikstunden verliert sich die Einsamkeit. Auch die Einrichtungen profitieren vom Projekt: Die Mitarbeiter berichten von einer höheren Arbeitszufriedenheit und einem geringeren Burnout-Risiko. „Durch die Musiktherapie sind die Bewohner und Patienten der Einrichtungen entspannter, was sich positiv auf den Arbeitsalltag der Pflegekräfte auswirkt“, so Keßler. Und die Angehörigen seien beruhigt zu sehen, dass es den Patienten in der Musiktherapie gut geht – ein Rundum-Erfolg.

Musiktherapie bietet großes Potenzial zur Verbesserung der Lebensqualität. Bislang werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse jedoch kaum in die Praxis übertragen. Diese Lücken schließt das Forschungsprojekt „Musiktherapie 360°“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Thomas Hillecke.

Die Verantwortlichen des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses wollen die Musiktherapie gerne fortführen. Dafür sind sie auf unterstützung durch Spenden angewiesen.


Kooperation

Das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus kooperiert bereits seit vielen Jahren mit der SRH Hochschule Heidelberg, vor allem in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, aber auch in anderen Fachgebieten und Bereichen. Es ist eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit von der Patienten, Mitarbeitern und Studenten profitieren.


SRH Hochschule Heidelberg

Als eine der ältesten und bundesweit größten privaten Hochschulen bietet die SRH Hochschule Heidelberg rund 40 innovative Studiengänge in den Bereichen Informatik, Medien und Design, Wirtschaft, Ingenieurwesen und Architektur, Sozial-, Rechts- und Therapiewissenschaften sowie Psychologie an. Mehr als 3.300 Studierende bereiten sich an den Standorten Heidelberg und Calw auf ihr Berufsleben vor. Neben sechs Fakultäten zählen auch die Heidelberger Akademie für Psychotherapie, das Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung und Personalentwicklung (IWP) sowie ein hochschuleigenes Forschungsinstitut und das Gründer-Institut zur Hochschule. Die Studierenden der SRH Hochschule Heidelberg profitieren von einem einzigartigen Studienmodell, dem „CORE-Prinzip“ (Competence Oriented Research and Education), das für kompetenzorientiertes Lehren und Lernen steht. Die SRH Hochschule Heidelberg ist staatlich anerkannt und wurde vom Wissenschaftsrat akkreditiert. Sie ist Teil eines starken Netzwerks von insgesamt acht SRH Hochschulen in Berlin, Gera, Hamm, Heidelberg, Riedlingen und in Paraguay sowie der EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden/Oestrich-Winkel. Gesellschafterin ist die SRH Higher Education GmbH.

Bild und Text: SRH Hochschule Heidelberg