Darmkrebs: Früherkennung und Vorsorge
Darmkrebs entsteht praktisch immer aus Vorstufen, sogenannten Adenomen, die man bei einer Darmspiegelung als Polyp erkennen und entfernen kann. Diese Adenome brauchen in der Regel viele Jahre (bis zu 15 Jahre), bis aus ihnen richtiger Darmkrebs wird.
Vorsorgeuntersuchungen können helfen, Polypen, d.h. Vorstufen von Darmkrebs, zu entfernen und damit Darmkrebs zu verhindern. Wenn Darmkrebs trotz fehlenden Beschwerden schon vorliegt, kann er oft in einem frühen Stadium entdeckt werden.
Früh entdeckte Karzinome haben eine sehr gute Aussicht auf eine komplette Heilung. Da durch die frühzeitige Erkennung des Krebses viele Menschen gerettet werden können, sollte jeder Mensch die Möglichkeiten nutzen. Neben den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen spielt das individuelle Risiko, zum Beispiel die familiäre Belastung, eine wichtige Rolle.
Als Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen stehen folgende Methoden zur Verfügung
- Körperliche Untersuchung mit Austastung des Enddarmes:
Durch die Austastung des Enddarmes lässt sich jedoch nur ein Teil der Tumoren, nämlich die, die mit dem Finger erreichbar sind entdecken - Test auf verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl:
Darmtumoren geben häufig etwas Blut ab, dass dann im Rahmen einer solchen Testung festgestellt werden kann. Wenn er positiv ist, sollte auf jeden Fall eine Darmspiegelung erfolgen. Findet sich kein Blut, schließt dies leider einen Tumor nicht aus.
- Hemoccult oder Guajak-Test (Färbetest für Blut), wird ab dem
50. Lebensjahr alle 2 Jahre von der Kasse bezahlt
- Immunologische Test auf verstecktes Blut mit höherer
Genauigkeit als der Guajak-Test
(wird nicht von der Krankenkasse bezahlt) - Bluttest: Ein neuartiger, epigenetischer Test für Darmkrebs steht seit Anfang 2010 zur Verfügung (Septin9-Test). Bisher wird er nicht von der Krankenkasse bezahlt.
- Darmspiegelung (Koloskopie):
Zur Feststellung eines Darmkrebses stellt die Darmspieglung die wichtigste Methode dar, da die Tumore gesehen werden können, ihr genauer Ort im Darm bestimmt werden kann und eine feingewebliche (histologische) Abklärung durch eine Probenentnahme ermöglicht wird. Ab dem 50. Lebensjahr wird eine Koloskopie empfohlen, da dann die Erkrankungshäufigkeit von Dickdarmkrebs deutlich ansteigt.
Die beste „Therapie“ des Darmkrebses ist seine Vermeidung. Vorsorge-Darmspiegelung werden daher ab dem 55. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen, um Krebsvorstufen (Polypen) zu entfernen und damit Krebs zu verhindern. Die Vorsorge-Darmspiegelung wird in zahlreichen Praxen der Region sehr kompetent ambulant durchgeführt. Patienten, die dies nicht machen wollen, sollten zumindest jedes Jahr beim Hausarzt einen Stuhltest auf Blut machen lassen.
Dennoch gilt: Bei Symptomen sollte auch schon vorher ein Arzt zur weiteren Abklärung aufgesucht werden. Auch bei familiärer Belastung sollte ggf. vorher eine Vorsorgekoloskopie erfolgen.